Zusätzliche Vergütung und mehr Unterrichtspraxis für angehende Lehrkräfte

2. November 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Lehrermangel – ein Begriff, der inzwischen von Politik und Schulen kaum mehr wegzudenken ist. Vielfach wird deshalb bereits seit Jahren von unterschiedlichen Seiten aus kritisiert, dass auch in Sachsen-Anhalt bedeutend mehr getan werden müsste, um dem massiven Problem im Bildungssektor Herr zu werden.

Nun haben Bildungs- und Finanzministerium des Landes Sachsen-Anhalt bekannt gegeben, den Weg bereitet zu haben, um Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (LiV) mehr praktische Erfahrung und eine entsprechende Bezahlung anbieten zu können. – Ein erster Schritt auf dem Weg zur Besserung?

Durch einen Erlass der sogenannten Unterrichtsvergütungsverordnung auf Grundlage des Landesbesoldungsgesetzes, soll es LiV dadurch nun ermöglicht werden, zusätzlich bezahlten Unterricht an der jeweiligen Ausbildungsschule übernehmen zu können. Allerdings handelt es sich hierbei nur um die Zeitspanne von knapp 8 Wochen nach bestandener Laufbahnprüfung. In diesem Zeitraum haben die LiV normalerweise noch einen kurzen Zeitraum in ihrem Vorbereitungsdienst abzuleisten.

In diesem Zeitfenster soll es nun also möglich werden, zusätzlich bezahlten Unterricht übernehmen  zu können, um sowohl didaktisch-pädagogische Fähigkeiten weiter ausbauen wie auch wertvolle Erfahrungen sammeln zu können.

Die Arbeit leiste zudem einen willkommenen Beitrag zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung an Sachsen-Anhalts Schulen, hieß es weiter seitens des zuständigen Ministeriums. Bildungsministerin Eva Feußner kommentierte: „In unseren Lehrkräften im Vorbereitungsdienst steckt durch die fundierte Lehramtsausbildung sehr viel Potential, das wir gewinnbringend für beide Seiten nutzen können. Daher bin ich sehr froh und dankbar, dass mit Unterstützung des Finanzministeriums nun mit der Unterrichtsvergütungsverordnung eine nach Besoldungsgesetz vorgesehene zusätzliche Verdienstmöglichkeit genutzt werden kann.“

In diesen durch Fachkräftemangel geprägten Zeiten sei die neue Regelung eine gute Möglichkeit, die Auswirkungen der derzeit herausfordernden Lage auf den Schulbetrieb in Sachsen-Anhalt zumindest etwas abmildern zu können, so Feußner weiter. „Außerdem starten unsere Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst auf diese Weise ausgestattet mit noch mehr Praxiswissen in ihr Berufsleben an den Schulen. Sichere, gut bezahlte und auf die Lehrkräfte passgenau zugeschnittene Jobs finden sich in ganz Sachsen-Anhalt!“

„Um die Unterrichtsversorgung zu verbessern, kann und muss an vielen Stellschrauben gedreht werden. Finanzielle Anreize zu schaffen ist dabei nur ein kleiner Baustein, den das Finanzministerium aber immer unterstützt, wenn es finanzpolitisch vertreten werden kann.“, ergänzte auch Finanzminister Michael Richter.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben