Wie kommen wir mit der Pandemie zurecht? – Bevölkerungsstudie der Universitätsmedizin Halle

22. Januar 2021 | Bildung und Wissenschaft, Soziales | 2 Kommentare

Die Corona-Pandemie spielt im Alltag der Menschen spätestens seit März 2020 eine große Rolle. Eine neue Studie mit dem Namen „DigiHero“ von der Universitätsmedizin Halle (Saale) will dazu nun untersuchen, wie sich die Pandemie konkret auswirkt und wie die Menschen mit der aus ihr entstehenden Situation zurechtkommen.

„Wir haben 50.000 Menschen aus Halle per Brief angeschrieben. Diese Briefe sollten in diesen Tagen bei den Adressierten eingehen. Jedoch können auch Hallenserinnen und Hallenser, die keine Post bekommen haben, aber interessiert sind, gern teilnehmen.“, erklärte Prof. Dr. Rafael Mikolajczyk, Direktor des Institutes für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik (IMEBI) der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Der Name der Studie, DigiHero, steht für digitale Gesundheitsforschung (aus dem Englischen abgeleitet von: Population-based cohort study for digital health research in Germany). Das heißt, die Studie basiert zunächst vor allem auf Befragungen und Austausch von Daten online, und daher können alle halleschen Einwohnerinnen und Einwohner, die über eine Internetanbindung und eine E-Mail-Adresse verfügen, daran teilnehmen. „Mit diesem innovativen Ansatz bringen wir Forschungsfragen zu unseren Teilnehmenden nach Hause und die Menschen können Forschung aktiv mitgestalten.“, so Mikolajczyk.

Ziel ist es einerseits, die Verbreitung der Infektion besser zu verstehen und wie die Verbreitung der Infektion über zwischenmenschliche Kontakte erfolgt. Im weiteren Verlauf geht es um Gesundheitsfolgen der Infektion. Aber vor allem geht es andererseits um den persönlichen Aspekt: „Wir möchten mehr über die Belastung jener, die nicht an COVID-19 erkranken, aber mit den Einschränkungen der Pandemie zurechtkommen müssen, erfahren. Wir möchten erfahren, was die Menschen denken und fühlen.”, so Mikolajczyk.

In der zukünftigen Weiterentwicklung der Studie gehe es dann um allgemeine Gesundheitsaspekte und Fragen: Wie entwickeln sich Erkrankungen, insbesondere Herz- und Nierenerkrankungen? Wie bleiben wir lange gesund? Was zeichnet gesundes Altern aus? Deshalb besteht das Projektteam aus Forschenden von fünf Kliniken und vier Instituten der Universitätsmedizin Halle (Saale).

„Epidemiologie und Pflegeforschung lautet einer unserer Forschungsschwerpunkte. Insbesondere solche sogenannten Kohortenstudien sind ein wichtiges Instrument dieser Forschung, denn sie ermöglichen einen breitfächerten Einblick in die Gesundheit der Bevölkerung. Weil daran viele Menschen teilnehmen können, erhalten wir ein Abbild aller Bevölkerungsschichten und was diese bewegt. Gleichzeitig profitieren die Menschen von unseren Erkenntnissen und den Forschungsergebnissen, die wir generieren, weil sich daraus Handlungsempfehlungen für den Einzelnen, aber auch für Krankenkassen oder die Politik beispielsweise hinsichtlich Prävention ableiten lassen.“, erklärte Prof. Dr. Michael Gekle, Dekan der Medizinischen Fakultät und Wissenschaftler im Projektteam.

Print Friendly, PDF & Email
2 Kommentare

Kommentar schreiben