Was tun, um der steigenden Schulabbrecher-Quote in Sachsen-Anhalt entgegenzuwirken?
8. Dezember 2021 | Bildung und Wissenschaft | 7 KommentareSachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner will, dass mehr Schülerinnen und Schüler einen Schulabschluss erreichen. Trotz zahlreicher Maßnahmen war die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss nach Jahren des Rückgangs zuletzt erneut angestiegen.
Zur Ursachenforschung und für künftige Handlungsempfehlungen hat das Ministerium für Bildung eine wissenschaftliche Untersuchung an der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg unterstützt, die gestern dem Kabinett vorgelegt wurde. In der im November veröffentlichten Studie zeigte sich, dass die hohen Abbrecher-Quoten nicht durch regionale Unterschiede, einen hohen Migrationsanteil bei Schülerinnen und Schülern oder sonderpädagogischen Förderbedarf erklärt werden können. Ausschlaggebend für eine wachsende Zahl erfolgreicher Schulabschlüsse sind der Studie zufolge vielmehr die Vermeidung von Schulabsentismus („Schwänzen“) und eine gute Schulkultur.
Eva Feußner erklärte diesbezüglich: „Wir müssen Schulschwänzern deutlicher die Konsequenzen ihres Handelns klarmachen. Zudem benötigen wir mehr Personal unterschiedlichster Profession an den Schulen, um die Lehrkräfte von unterrichtsfremden Aufgaben zu entlasten. Dadurch ergäbe sich automatisch mehr Raum für eine individuellere Betreuung von Schülerinnen und Schülern sowie mehr Elternarbeit.“
Als ein weiteres Mittel zur Prävention von Schulabbrüchen sieht die Studie den Ausbau der Netzwerkarbeit zwischen Jugendämtern, Schulsozialarbeitern und Lehrkräften sowie einen praxisorientierten Unterricht.
„Mit den ‚Praxislerntagen‘ und dem ‚Produktiven Lernen in Schule und Betrieb‘ haben wir in den vergangenen Jahren bereits zwei wirksame Instrumente geschaffen. Alle diese Maßnahmen gilt es nun auszubauen, um die Schulabbrecherquote zu senken.“, so Feußner abschließend.
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Das sage ich jedem, auch solchen, die es nicht hören wollen: Ich lasse auf das Volksbildungssystem der DDR nichts kommen! Das bisschen Pioniergetue haben wir weggesteckt, es hat uns auch nicht „verdorben“. Bei uns gab es keine Schulschwänzer’innen und Genderei auch nicht.
Und Schulzi hat schon alles gesagt.
Dafür bekommt ja Bullerjahn auch den verdienstorden von Sa-Anhalt. Man stelle sich das mal vor…
Insgesamt ist nur seltsam, daß wir früher in keiner Schule Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter hatten. Haben unsere eltern oder die Schule was verkehrt gemacht? Offenbar waren die sozialen Verhältnisse damals gefestigter, waren die Eltern noch am Fortkommen ihrer Kinder interessierter und haben sich Staat und Gesellschaft stärker in die Erziehung und Bildung eingebracht. heute wird immer erst geklingelt, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist; Präventivarbeit findet (wie bei der Strafverfolgung) nicht statt; ABV gibt es keine mehr, die Überblick über die pappenheimer hatten; Arbeitskollektive, die noch etwas taugen, gibt es heute auch nicht mehr. Keine Vernetzung zwischen Bildungs- und Staatsorganen… Und dann eben eine geistig teilweise umnachtete Ministerclique, aber Verdienstorden für solche Tiefflieger und Dünnbrettbohrer…
Der hohe Anteil von Schulabbrechern ist leider nur die Spitze des Eisberges und immer ein Hinweis, dass es offensichtlich einen hohen Anteil an Schülern mit Unterstützungsbedarf gibt.
Lern und Schulerfolg steht auf drei Säulen:
-Schüler
-Lehrer/Schule
-Elternhaus/soziales Umfeld
Wenn wir innerhalb Europas auf Schulsysteme schauen, die mit diesen Problemen besser zurecht kommen, dann wird schnell klar: Mehr Lehrpersonal mehr Unterstützung durch Sozialarbeit und Schulpsychologen liefert ein besseres Ergebnis, weil es Schüler und deren Familien unterstützt. Das ist übrigens nicht neu. Nun haben unterschiedliche Bildungsminister ihre Augen vor dem Lehrermangel verschlossen oder die des Finanzministers nicht genug geöffnet. Unvergessen wie Minister Dorgerloh einst besseren Wissens in einer SPD Ratsfraktionssitzung uns erklärte wie einmalig gut Sachsen Anhalt mit Lehrern versorgt war. Er hatte eben keinen Mumm seinem Finanzminister auf die Füsse zu treten und hat sich die Misere schön geredet, wie all die Übrigen Bildungsminister übrigens auch … ich bin sehr gespannt was die oberste Lehrerin des Landes, Frau Feußner dazu einfällt. Sie ist seit zig Jahren Mitglied des Landtages und sollte von der Problematik nicht überrascht sein.
Detlef Wend
„Was tun…“) ? Antwort: Präsenzuntericht komplett ausfallen lassen.
Verantwortung der Eltern für die Erziehung der Kinder wird nicht erwähnt.
„Schulabsentismus („Schwänzen“)“
Freitagshüpfen?
Lachhaft.