Von Halle nach Jerusalem

15. Februar 2017 | Bildung und Wissenschaft | Ein Kommentar
Der evangelische Theologieprofessor Stefan Schorch

Der evangelische Theologieprofessor Stefan Schorch

Wie die Synagogengemeinde Halle dem HalleSpektrum freundlich weiterleitete, gibt es in Israel eine große Auszeichnung für einen Wissenschaftler aus unserer Stadt: Der evangelische Theologieprofessor Stefan Schorch ist Ehrenmitglied der Akademie für die hebräische Sprache geworden.

Das ist eine seltene Ehre, denn die israelische Akademie ist die höchste Institution für die Erforschung und Weiterentwicklung des Hebräischen. Schorch ist Professor für Bibelwissenschaften an der MLU und Spezialist für samaritanisches Hebräisch, das heute nur noch von einer kleinen Gruppe von 800 Personen gesprochen wird, vor 2.000 Jahren aber ein weit verbreiteter hebräischer Dialekt war. Schorsch studierte ab 1987 in Leipzig Theologie. Nach der Wende 1989 ist er zum Studium nach Israel gegangen. Er erneuert nun durch seine Zusammenarbeit mit Israel eine alte Tradition deutsch- jüdischer Gelehrsamkeit, die durch den Holocaust brutal unterbrochen wurde: „Schon 1518 wurde in Wittenberg der erste Lehrstuhl für das Hebräische überhaupt in Deutschland begründet, seit fast 500 Jahren also werden die hebräische Sprache sowie jüdische Literatur und Kultur an unserer Universität unterrichtet, auch von jüdischen Dozenten, wie Dr. Moisej Woskin, der noch nach seiner Deportation in Theresienstadt im Konzentrationslager seinen Mitgefangenen Unterrichtsstunden in Hebräisch und Arabisch gegeben hat.“

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