Vielen Stellen weiter unbesetzt: Grüne reichen Vorschlag zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels ein

15. Dezember 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Sachsen-Anhalt sucht weiterhin zahlreiche pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Landesschulamt Sachsen-Anhalt hat zu diesem Zweck auf seiner Internetseite eine entsprechende Ausschreibung für die unbefristete Einstellung veröffentlicht. Ausgeschrieben sind 149 Stellen, insgesamt gibt es 174 Optionen für die Einstellung an allen allgemeinbildenden Schulformen des Landes, wobei der Schwerpunkt auf den Bereichen der Grund- und Förderschulen liegen.

Bildungsministerin Eva Feußner erklärte diesbezüglich: „Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im schulischen Alltag unverzichtbar. Mit ihren qualitätsorientierten Angeboten wirken sie maßgeblich an der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrages mit und entlasten Lehrkräfte, damit diese ihren Fokus auf den Unterricht legen können. Ich bin sehr optimistisch, in dieser Runde wieder viele pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord zu holen.“

Derweil hat die Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in der gestrigen Landtagssitzung zwei Anträge eingebracht, mit denen ebenfalls der Lehrkräftemangel bekämpft werden soll. „Der Lehrkräftemangel ist akut und teils dramatisch. Die Landesregierung muss Anreize schaffen, um mehr Menschen als Lehrkräfte zu gewinnen. Alle notwendigen, möglichen Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel müssen ergriffen werden.“, sagte hierzu etwa Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion und fügte hinzu: „Die Zeit der Gipfel und der netten Gesten ist vorbei. Das Problem ist bekannt und wird nur mit einer Vielzahl von Maßnahmen zu lösen sein. Die Landesregierung muss endlich handeln.“

Die Grünen sehen einen Teil der Lösung zur Bekämpfung des Mangels darin, Seiteneinsteiger für den Lehrberuf gewinnen zu können. Die Bedingungen für den Seiteneinstieg ins Lehramt müssten jedoch deutlich verbessert und damit attraktiver werden. „Wir fordern deswegen, dass ermöglicht wird, sich für den Lehrberuf durch berufsbegleitende universitäre Weiterbildung zu qualifizieren. Seiteneinsteiger sollen außerdem nach fünf Jahren im Schuldienst gleich wie andere Lehrkräfte verdienen können!“, so Sziborra-Seidlitz.

Auch soll das Potential der Lehramtsausbildung in Sachsen-Anhalt vollständig ausgeschöpft werden. Olaf Meister, hochschulpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion, sagte hierzu: „Es war ein Fehler, 2004 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die Lehramtsausbildung stark einzukürzen. Es ist völlig unverständlich, warum Lehramtsstudierende als Erstfach an der Otto-von-Guericke-Universität verpflichtend Mathematik, Wirtschaft oder Technik nehmen müssen und nicht zum Beispiel Deutsch mit Sozialkunde oder Ethik kombinieren können, obwohl diese Fächer dort angeboten werden. Das muss ermöglicht werden. So kann ohne größeren finanziellen Aufwand die Lehramtsausbildung ausgedehnt werden.“

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