Veränderung braucht neue Ideen und kluge Köpfe

30. Mai 2023 | Bildung und Wissenschaft, Wirtschaft | 3 Kommentare

Die Rolle von Wissenschaft und Forschung für den Strukturwandel in Mitteldeutschland stand im Mittelpunkt der gemeinsamen Jahreskonferenz der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und des Stifterverbandes in Leipzig, die in der vergangenen Woche stattfand. Spitzenforschung, leistungsfähige Hochschulen und innovative Unternehmen sind von zentraler Bedeutung für die Gestaltung der Veränderungsprozesse, so der Tenor unter den rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Eröffnet wurde die Jahreskonferenz von Ulf Heitmüller und Prof. Dr. Thomas Lenk, Institutsdirektor und Lehrstuhlinhaber der Universität Leipzig, Aufsichtsratsmitglied und Leiter der AG Wissenschaft und Forschung der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland, auf deren Anregung die Idee zur diesjährigen Veranstaltung entstand. In seiner Videobotschaft an die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung unterstrich Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, die besondere Bedeutung von Innovationen für die Strukturentwicklung: “Innovative Regionen sind erfolgreicher. Sie haben eine höhere Wirtschaftskraft, sind wettbewerbsfähiger, schaffen bessere Arbeitsplätze und bieten den Menschen echte Zukunftsperspektiven.“ Deshalb unterstütze die Bundesregierung Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen dabei, regionale Innovationspotenziale zu entwickeln. „Die Metropolregion Mitteldeutschland verfügt über eine besondere Qualität und Vielfalt im Forschungssektor und ist dank der Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg ein Vorbild für andere Regionen“ so Carsten Schneider weiter.

Im Rahmen der Veranstaltung stellten sich zehn wissenschaftliche Einrichtungen und Netzwerke vor, von denen in den kommenden Jahren neue Impulse für den Innovationsstandort ausgehen werden. So präsentierte Prof. Dr. Jan J. Weigand von der TU Dresden die zukünftigen Themenfelder und des Center for the Transformation of Chemistry (CTC). Das neue Großforschungszentrum im Mitteldeutschen Revier soll die Zukunft der Chemischen Industrie durch die Entwicklung einer nachhaltigen Rohstoffbasis sowie den Aufbau alternativer Wertschöpfungsketten sichern und gleichzeitig zum Zentrum internationaler Spitzenforschung werden. In weiteren Pitches präsentierten sich auf der Konferenz:

  • Hydrogen Competence Hub der Hochschule Merseburg
  • KI-Rechenzentrum Leipzig
  • Neubau Technikum des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ)
  • Energiepark Bad Lauchstädt
  • Kompetenzzentrum für Energieeffizienz durch Digitalisierung (KEDi)
  • Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität (NMZB)
  • HySON – Institut für Angewandte Wasserstoffforschung
  • Automotive Netzwerk Transformation Thüringen – ANeTT
  • Kompetenzzentrum für Unbemannte Luftfahrtsysteme in Cochstedt

Über die Potenziale neuer wissenschaftlicher Leuchttürme für den Strukturwandel in den Kohleregionen diskutierten anschließend Jörg Huntemann, Beauftragter für Strukturentwicklung des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung, Dr. Anette Bickmeyer; Geschäftsführerin der Initiativkreis Ruhr GmbH, Dr. Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes, Gerald Taraba, Managing Director von Actemium Deutschland und Prof. Dr. Joachim Ragnitz, Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden.

Der Frage, wie Wissenschaft, Wirtschaft und Politik gemeinsam den Innovationsstandort Mitteldeutschland stärken können, widmete sich eine zweite Podiumsdiskussion mit Dr. Katja Böhler, Staatssekretärin für Forschung, Innovation und Wirtschaftsförderung im Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaats Thüringen, Thomas Kralinski, Staatssekretär für Wirtschaft und Arbeit – Amtschef im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Thomas Wünsch, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt – Amtschef, Prof. Dr. Gesine Grande, Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Ulf Heitmüller, sowie Jörn-Heinrich Tobaben. Als zentrale Herausforderungen wurden dabei die im Bundesvergleich unterdurchschnittliche F&E-Quote der Unternehmen der Region sowie die Gewinnung und Bindung von Fachkräften für den Bedarf von Wissenschaft und Wirtschaft thematisiert.

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