Unterwegs zur Langen Nacht der Wissenschaften

2. Juli 2016 | Bildung und Wissenschaft, Nachrichten | Keine Kommentare
Unscheinbare Steine unter UV-Licht werden bunt

Unscheinbare Steine unter UV-Licht werden bunt

Unzählige Veranstaltungen wurden von vielen Interessierten besucht: Jung und alt pilgerte zu Fuß, per Rad oder mit dem Bus zu den Orten, an denen Wissenschaft zum Anfassen präsentiert wurde. Hier ein Bericht über einen kleinen Ausschnitt des bunten Programms: vom Campus Heide-Süd. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne der Roten Armee sind unter anderem die Geowissenschaften und Geographie, die Landwirtschaft Sport- und Ernährungswissenschaft, Physik und Chemie sowie das Helmholtz-Umweltforschungsinstitut, Standort Halle untergebracht.

Bürgerforschung oder Wissenschaft zum Mitmachen

„Citicen science“ wurde am Umweltforschungsinstitut vorgestellt: Um ausreichend Datenmaterial beispielsweise zur Artenvielfalt zu erhalten, sind Wissenschaftler auf die Mitarbeit interessierter Laien (Bürger) angewiesen. Gleich zwei Projekte mit Bürgerbeteiligung wurden vorgestellt. So berichtete die Diplom-Biologin Katrin Schneider von der Erfassung und Bekämpfung invasiver Neophyten wie dem giftigen Riesen-Bärenklau. Wer eine solche Pflanze findet, sollte sie der Koordinierungsstelle melden, per Computer oder neuerdings per App. Nähere Informationen gibt es hier: http://www.korina.info/
Elisabeth Kühn stellte das bundesweite Tagfalter-Monitoring vor, das über das UFZ in Halle koordiniert wird. Auch hier kann man mitmachen: nach einem standardisierten Schema werden von Hobbyforschern regelmäßig Daten zum Vorkommen von 140 Tagfalterarten gesammelt. Sie sind ein guter Indikator für die Biodiversität wie auch ein Beleg für den Klimawandel: Es kommen bei uns zunehmend mediterrane Arten vor, während kälteliebende Schmetterlinge verschwinden.
Informationen zumMitmachen gibt es hier: https://www.ufz.de/tagfalter-monitoring/

Interessantes über alte Steine

Falter sind interessant für jung und alt

Falter sind interessant für jung und alt

Im Institut für Geowissenschaften erwarteten den Besucher Wissenswertes über Gesteinsschichten und Mineralien. So konnte man ein holografisches Modell der Schichtungen unter Halles Alt- und Neustadt bewundern, mit Sichtbarmachung der „Halleschen Störung“. Nein, das ist keine Krankheit, sondern eine geologische Besonderheit, die der Stadt ihren Reichtum durch die aufsteigende hochkonzentrierte Sole geliefert hat. Ein besonderes Highlight stellte der Fluoreszenzraum dar: Unscheinbare Steine verwandelten sich unter UV-Bestrahlung in leuchtende Edelsteine. Beeindruckend war auch der Blick in die Bibliothek des Fachbereichs.

Vielfältiges Programm im Außenbereich

Auch im Außenbereich gab es viel zu sehen: von Informationsständen über Mitmach-Angebote für Kinder und Erwachsene bis zur Sternbeobachtung mit großen Fernrohren. Diese allerdings erst nach Einbruch der Dunkelheit. Nicht zuletzt war eine Besichtigung der Gebäude und Anlagen für alle lohnend, die den ehemaligen Kasernenkomplex nach der Sanierung noch nicht kannten. Für das Catering war ebenfalls gut gesorgt.
Bei so viel spannenden Eindrücken und Informationen war die Zeit viel zu kurz, um alles zu sehen. Nicht mal an einem einzigen Standort. Aber die nächste Nacht der Wissenschaften kommt bestimmt.

AK

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