Sonderausstellung im Roten Ochsen: NVA-Soldaten hinter Gittern

3. August 2019 | Bildung und Wissenschaft | 3 Kommentare

Am Mittwoch, dem 7. August 2019, wird um 18:00 Uhr in der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) die Sonderausstellung „NVA-Soldaten hinter Gittern. Der Armeeknast Schwedt als Ort der Repression“ eröffnet.

Schwedt war ab 1968 der Standort des DDR-Militärstrafvollzugs und für nahezu jeden wehrpflichtigen DDR-Bürger ein negativ besetzter Begriff. Die dort praktizierte Kombination von Freiheitsentzug mit Schichtarbeit, militärischem Drill und politischer Schulung bedeutete gegenüber anderen Gefängnissen eine verschärfte Situation, auch wenn die in Schwedt maximal zu verbüßende Strafhöhe „nur“ zwei Jahre betrug. Strafverschärfend wurde empfunden, dass die verbüßte Zeit trotz anhaltender Zugehörigkeit zur Armee nicht als Wehrdienst angerechnet wurde und entsprechende Anteile nachzudienen waren.

Arno Polzin (BStU Berlin) beschreibt anhand von Akten aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv den Alltag im Militärgefängnis Schwedt und erläutert, welchen Einfluss die Stasi auf die Militäreinrichtung hatte.

Buchautor Paul Brauhnert liest aus dem von ihm mitherausgegebenen Buch „Der DDR-Militärstrafvollzug und die Disziplinareinheit in Schwedt (1968-1990)“. Anschließend sprechen Arno Polzin sowie die Zeitzeugen Paul Brauhnert und Detlef Fahle über den Haftort Schwedt als Ort der Repression. Moderiert wird die Veranstaltung von Rainer Potratz (Berlin).

Die Sonderausstellung ist bis zum 20. September 2019 zu sehen und wird in Kooperation der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt/Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) mit den Städtischen Museen Schwedt/Oder (Stadtmuseum) und der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gezeigt.

Gedenkstätte
ROTER OCHSE Halle (Saale)
Am Kirchtor 20 b
06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten
Montag und Freitag 10:00-14:00 Uhr
Dienstag bis Donnerstag 10:00-16:00 Uhr
Jedes erste Wochenende im Monat 13:00-17:00 Uhr
(Samstag und Sonntag)
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