Sachsen-Anhalts setzt Maßstäbe: Elektronisches Staatsexamen ist voller Erfolg

20. Januar 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

 

Das Studium der Rechtswissenschaften in Deutschland ist zweistufig organisiert. Nach der Ersten Juristischen Prüfung (zur Juristin/zum Juristen) und dem Rechtsreferendariat folgt die Zweite Staatsprüfung (zur Volljuristin/zum Volljuristen). Die jeweiligen Prüfungen werden in Präsenz absolviert. In Sachsen-Anhalt werden sie in Halle (Saale), dem Sitz der Martin-Luther-Universität und dem Ort der einzigen Juristischen Fakultät in Sachsen-Anhalt durchgeführt, mündliche Prüfungen auch im Landesjustizprüfungsamt in Magdeburg.

Seit der Einführung des E-Examens 2019 haben in Sachsen-Anhalt angehende Volljuristinnen und Volljuristen die Möglichkeit ihre schriftlichen Prüfungsleistungen auf einem Laptop zu verfassen. Die nötige Technik hierfür wird gestellt. Für den Fall technischer Störungen stehen Ersatzgeräte zur Verfügung. Die technische Betreuung erfolgt durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LLZ. Als erstes Bundesland in Deutschland hatte Sachsen-Anhalt diese Möglichkeit der Prüfung eingeführt.

Die Zeit von 2019 bis heute wurde nunmehr im Ministerium für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt vorläufig evaluiert. Justizministerin Franziska Weidinger fasste hierzu zusammen: „Sachsen-Anhalt hat erfolgreich die bundesweite Vorreiterrolle übernommen und Maßstäbe gesetzt. Das E-Examen ist ein voller Erfolg, die Resonanz ist durchweg positiv. Damit wird in Sachsen-Anhalt bereits bei der Ausbildung junger Juristinnen und Juristen Wert auf das Arbeiten in digitaler Umgebung gelegt. Andere Bundesländer ziehen inzwischen nach. Wir wollen nun den nächsten Schritt gehen und voraussichtlich ab dem kommenden Jahr das E-Examen auch für die Erste Juristische Prüfung anbieten.“

„Die Akzeptanz für das E-Examen im Zweiten Staatsexamen ist seit der Einführung enorm. In der Regel haben seit 2019 mehr als 95 Prozent der Referendarinnen und Referendare die Möglichkeit genutzt, die schriftlichen Prüfungen am Laptop zu machen. In der letzten Examensrunde im Oktober 2021 haben sogar alle Referendarinnen und Referendare das E-Examen anstelle der bislang üblichen handschriftlichen Klausuranfertigung gewählt.“, ergänzte außerdem der Präsident des Landesjustizprüfungsamts Sachsen-Anhalt, Ralf Burgdor.

Justizministerin Franziska Weidinger und Landesjustizprüfungsamtspräsident Ralf Burgdorf danken den Verantwortlichen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und dem Zentrum für multimediales Lehren und Lernen (LLZ) für die maßgebliche Unterstützung bei der Einführung des E-Examens, die mittlerweile bundesweit Schule macht.

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