Marode Schule: Dautzsch-Kinder sollen künftig nach Reideburg

2. Oktober 2012 | Bildung und Wissenschaft | Ein Kommentar

Grundschüler aus dem Wohngebiet Dautzsch müssen möglicherweise ab dem kommenden Schuljahr in eine andere Einrichtung gehen. Der neue Schulentwicklungsplan der Stadtverwaltung sieht eine Veränderung der Schulbezirke zunugsten der Reideburger Grundschule vor. Allerdings seht der Beschluss unter einem Vorbehalt: „Die Umsetzung des Beschlusspunktes ist nur erforderlich, wenn durch bauseitige Mängel der Raumbestand im Schulgebäude durch Sperrungen für Unterrichtszwecke erneut eingeschränkt werden muss“, führt die Stadtverwaltung aus.

Doch genau das könnte erneut drohen, denn die Stadt fährt die Schule auf Verschleiß. Jahrelang konnten Kellergeschoss und ein Klassenraum wegen Schimmelbefalls nicht genutzt werden. Doch steigende Schülerzahlen zwangen nun zum Handeln. Im Sommer wurde der Keller gemacht, nach den Oktoberferien wird auch der derzeit gesperrte Klassenraum nutzbar sein. Aber wie lange ist unklar, denn eine grundlegende Sanierung bleibt aus. Lediglich Schimmelpilze vernichtender Anstrich wurde auf die Wände aufgetreten, eine Maßnahme, die nicht für die Ewigkeit gemacht ist. Das Hauptproblem nämlich bleibt: die feuchten Wände.

„Eigentlich hilft nur eine Bauwerkstrockenlegung“, gibt selbst Schulamtsleiter Gert Hildebrandt zu. Doch am Geld mangele es. „Wir wissen nicht, wann uns Mittel dafür zur Verfügung stehen“, erklärte er. So schnell jedenfalls nicht. In der Prioritätenliste zur Schulsanierung belegt die Diemitzer Einrichtung den 21. Platz.

„Das Vorgehen ist für mich schwer nachvollziehbar“, beklagte Katja Raab (FDP) im Bildungsausschuss. Klaus Hänsel nannte die Begründung der Stadtverwaltung zur Schulbezirksveränderung „absurd.“ Es sei Gefahr in Verzug, da müsse gehandelt werden. Und auch Thomas Senger vom Stadtelternrat übte heftige Kritik. „Das ist eine Pflichtleistung, die wir erbringen müssen.“ Die Substanz des Gebäudes werde immer mehr geschädigt, so dass die Schule möglicherweise eines Tages gar nicht mehr nutzbar sei. „Das ist für mich erschreckend“, so Senger.

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