Mädchen schaffen im Land weitaus bessere Bildungsabschlüsse als Jungen

24. April 2018 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Am 26. April findet der Girls‘ and Boys‘ Day statt. An diesem – auch Zukunftstag genannten – Termin sind Mädchen und Jungen der 5. bis 10. Klasse eingeladen, sich für ihre Studien- und Berufswahl Anregungen zu holen. Auch das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt freut sich, aus diesem Anlass 10 Mädchen und Jungen begrüßen zu können. An diesem Tag geht es unter anderem darum, dem jeweils anderen Geschlecht typische Frauen- und Männerberufe näher zu bringen. Denn die Zahlen der amtlichen Statistik beweisen es: es gibt in Sachsen-Anhalt geschlechtsspezifische Unterschiede in den Bildungsverläufen. Für den Bereich der allgemeinbildenden Schulen gilt schon seit einigen Jahren: je höher der Abschluss, desto größer der Anteil der jungen Frauen. Unter den Schulabgängerinnen und Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss waren im Schul-jahr 2016/17 lediglich 37,0 Prozent weiblich. Das bedeutet, 647 Schulabgängerinnen erwarben ein Abschlusszeugnis der Schule für Lern- oder Geistigbehinderte oder verließen die Schule mit einem Abgangszeugnis. Unter den Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife waren hingegen mehr als die Hälfte (55,3 %) weiblichen Geschlechts. Auf dem Gebiet der beruflichen Bildung zeigten sich Geschlechterunterschiede sowohl bei der Wahl des Bildungsganges als auch des Berufs. Im Jahr 2017 meldeten die Schulen für Berufe im Gesundheitswesen 717 Ausbildungsanfängerinnen und 281 Ausbildungsanfänger. Einzig die Berufe Rettungssanitäter/-in und Notfallsanitäter/-in waren bei jungen Männern gefragter als bei den Frauen. In den Bereichen operationstechnische Assistenz oder Geburtshilfe gab es hingegen gar keine männlichen Ausbildungsanfänger. Auch Vollzeitberufsschulen verbuchten mehr Ausbildungsanfängerinnen (4 183) als -anfänger (1 441). Entschieden sich aber junge Frauen und Männer für diesen Bildungsweg, dann war ihre Berufswahl relativ ähnlich: vor allem Berufe im Bereich Sozialpädagogik, Sozialassistenz, Alten- oder Kinderpflege wurden angestrebt. Im dualen Ausbildungssystem war das Geschlechterverhältnis umgekehrt: auf 2 Ausbildungsanfänger kam eine Ausbildungsanfängerin. 61,4 Prozent der jungen Frauen entschlossen sich für den Berufsbereich Wirtschaft und Verwaltung, weitere 13,1 Prozent für Gesundheit, Pflege und Körperpflege. Ausbildungsanfänger wählten mehrheitlich Berufe aus den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung (27,2 %), Metalltechnik (19,3 %) sowie Elektrotechnik (10,4 %). Der Bildungsbereich mit der größten Geschlechterdifferenz war jedoch die Bautechnik. Von den insgesamt 528 Neu-Auszubildenden waren gerade einmal 2,5 Prozent weiblich.

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