Letzte Corona-Beschränkung fällt: Maskenpflicht im Operationssaal aufgehoben

1. April 2023 | Bildung und Wissenschaft | 3 Kommentare

Ärzte, Schwestern und Patienten können ab heute aufatmen: Seit heute ist die Pflicht, im Operationssaal bei Eingriffen in den Körper des Patienten eine so genannte “Medizinische Maske” zu tragen, aufgehoben. “Gerade bei schwierigen Operationen, wenn es um das Leben des Patienten geht, müssen die behandelnden Ärzte einen freien Kopf haben. Und das ist oft mit den Operationsmasken, die die Krankenhäuser zur Verfügung stellen, gar nicht möglich. Die behindern das freie Atmen und damit auch die Sauerstoffversorgung des Gehirns”, sagt Dr. Olexandr Spekule, Herzchirurg am Universitätsklinikum Halle. Seine Kollegin Dr. Martha Schlitzauf-Zugeneht ergänzt: “Selbstverständlich ist im Operationssaal hygienisch einwandfreies Arbeiten ein Muss”. Aber es gelte doch, Augenmaß zu behalten: “Ja, es stimmt: Nach wie vor ist die Zahl der postoperativen Wundinfektionen sehr hoch. In Deutschland liegt die Zahl der postoperativen Infektionen bei 220.000 pro Jahr. Das klingt viel. Doch es ist überhaupt nicht erwiesen, dass das Tragen des Mundschutzes im OP-Saal einen Einfluss hat. Die meisten Keime bringen doch die Patienten von zu Hause mit, weil es da oft an der nötigen Körperpflege fehlt.”

Auch der Ärzteverband “Marburger Bund” begrüßt die Entscheidung der Bundesregierung, die wohl auf die Initiative Finanzminister Christian Lindner gegen den Widerstand von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zustande gekommen ist: “Gerade bei heiklen Operationen ist der direkte verbale Austausch von Informationen unter den Beteiligten unter Umständen für das Überleben des Patienten entscheidend”, so Ärztesprecher Martin Wierus vom AK Chirurgie der Organisation. Durch die Maske genuschelte Anweisungen wie “Fwefter, Tupfer” könnten da schnell zu Missverständnissen führen, so der Mediziner.

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