Leopoldina-Druckschrift ist älteste medizinische Fachzeitschrift der Welt: Online-Diskussion über wissenschaftliches Publizieren im Wandel

17. März 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Die älteste medizinische Fachzeitschrift der Welt, herausgegeben von der Leopoldina, ist bereits über 350 Jahre alt.

Die 1652 in Schweinfurt von vier Ärzten gegründete Academia Naturae Curiosorum – nach Erhalt von kaiserlichen Privilegien 1687 zur Academia Imperialis Leopoldina Naturae Curiosorum (kurz: Leopoldina) umbenannt – gab auf Initiative des Breslauer Stadtphysikus Philipp Jakob Sachs von Löwenheim ab 1670 eine eigene Zeitschrift unter einem den zeitgenössischen Gepflogenheiten folgenden langen Titel heraus:

Miscellanea curiosa medico-physica Academiae Naturae Curiosorum sive Ephemeridum medico-physicarum Germanicarum curiosarum

Zunächst lag die Herausgeberschaft beim Präsidenten der Akademie. Mit dem Jahr 1683 wurde aus dem Kreis der Adjunkten ein Director Ephemeridum berufen. Der erste in diesem Amt war Johann Georg Volckamer (1616–1693). Als dieser zwei Jahre später zum Präsidenten aufstieg, folgte Lukas Schröck (1646–1730), der 1693 ebenfalls Präsident wurde. Im 18. Jahrhundert spielten besonders Andreas Elias Büchner (1701–1769) und Christoph Jacob Trew (1695–1769) als Schriftleiter eine wichtige Rolle. Von 1967 bis 2014 bekleidete Joachim-Hermann Scharf dieses Amt.

Nahm zunächst die Medizin viel Raum ein, so verlagerte sich der Schwerpunkt unter Christian Gottfried Nees von Esenbeck (1818–1858) zur Botanik. Unter den Präsidenten Wilhelm Behn (1870–1878) und Carl Hermann Knoblauch (1878–1895) kam es wieder zu einer gleichmäßigeren Berücksichtigung der wissenschaftlichen Disziplinen. Um die Wende zum 20. Jahrhundert lag die Auflage bei 500 Exemplaren.

Online-Veranstaltung

Von der ältesten medizinisch-naturwissenschaftlichen Zeitschrift der Welt bis zum modernen Open-Access-Journal: Das 350. Jubiläum der Zeitschrift „Miscellanea curiosa“ ist Anlass für eine Podiumsdiskussion über Bedingungen und Perspektiven wissenschaftlichen Publizierens. Zu der
Veranstaltung am Freitag, 25. März 2022, sind alle Interessierten  eingeladen.


Podiumsdiskussion

„Zwischen Papier und Bildschirm: Wissenschaftliches Publizieren im Wandel“ Freitag, 25. März 2022, 18:00 bis 19:00 Uhr

Online über Zoom

Über Chancen, Hindernisse und offene Fragen bei der Neugestaltung wissenschaftlicher Fachpublikationen

diskutieren:

Michael Fernau, Direktor der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig,

Dr. Angela Holzer, Programmdirektorin Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und
Informationssysteme der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Bonn,

sowie der
Wissenschaftsforscher Prof. Dr. Michael Hagner, Zürich/Schweiz, Mitglied der Leopoldina.

Die Moderation übernimmt Leopoldina-Mitglied und Chefredakteur Prof. Dr. Diethard Tautz.

Weitere Informationen finden Sie hier:
www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/2960.


Die Podiumsdiskussion richtet sich an alle Interessierten und ist kostenfrei. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung findet online via Zoom statt:
https://leopoldina-org.zoom.us/j/91551646020. Bei der Nutzung des Videokonferenzsystems Zoom gelten die Datenschutzrichtlinien dieses Anbieters: https://zoom.us/de-de/privacy.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben