Leopoldina beglückwünscht zwei Mitglieder zu Nobelpreisen

7. Oktober 2020 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Gleich zwei Nobelpreise gehen dieses Jahr zu Teilen an Mitglieder der in Halle an der Saale ansässigen Leopoldina, der deutschen Akademie der Naturforscher.

So erhält die in Berlin tätige Mikrobiologin Emmanuelle Charpentier den Nobelpreis für Chemie, während der Astrophysiker Reinhard Genzel den Nobelpreis für Physik bekommt. Beide Wissenschaftler sind Mitglieder der Leopoldina.

Charpentier erhält die Auszeichnung für die Entwicklung einer Methode für die Genomeditierung. Sie wird gemeinsam mit der Biochemikerin und Molekularbiologin Jennifer Doudna (Berkeley/USA) ausgezeichnet. Genzel erhält die Auszeichnung gemeinsam mit der US-amerikanischen Astronomin Andrea Ghez für die Entdeckung eines supermassereichen kompakten Objekts im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße.

Der Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Gerald Haug, beglückwünschte beide zu dieser hohen Auszeichnung. Beide Nobelpreise sind derzeit mit insgesamt etwa zehn Millionen schwedischen Kronen (umgerechnet rund 950.000 Euro) dotiert. Alle Nobelpreise werden den Preisträgerinnen und Preisträgern traditionell am 10. Dezember überreicht, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

Zu Reinhard Genzel

Der deutsche Astrophysiker ist Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching bei München und gilt als einer der weltweit führenden Forscher auf dem Gebiet der Infrarot- und Submillimeter-Astronomie. Sein Interesse gilt dem Entstehen, der Entwicklung und den Kernen von Galaxien sowie der
Entstehung und Entwicklung von Schwarzen Löchern und Sternen. Um die Struktur und Dynamik solcher Objekte zu untersuchen, haben Genzel und seine Mitarbeiter eine Reihe neuer Beobachtungstechniken und Instrumente
im Bereich der Infrarot-, Submillimeter- und Millimeter-Astronomie entwickelt.

Zu Emmanuelle Charpentier

Die Mikrobiologin habilitierte an der Universität Wien und ging danach an die Umeå Universität in Schweden, wo sie nach wie vor eine Gastprofessur innehat. 2013 bis 2015 war Charpentier Professorin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und leitete die Abteilung Regulation in der Infektionsbiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. 2014 erhielt sie eine Alexander von Humboldt-Professur. 2015 bis 2018 war sie Direktorin am Max-Planck-Instiut für Infektionsbiologie in Berlin. Seit 2018 ist Charpentier Gründungs- und kommissarische Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene in Berlin.

Die Leopoldina hat mehr als 1.600 Mitglieder, darunter sind nunmehr 34 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger.

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