Leopoldina-Abendvortrag zu „Macht der Emotionen“ in Zeiten von Unterdrückung

27. Oktober 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Stille ist nicht die Abwesenheit von Emotionen. Konfrontiert mit einem repressiven Staat kann die Stille ein Vorbote echter Wut sein. Sie ist Ausdruck der zum Schweigen gebrachten Protestierenden.

Im Rahmen des Halle-Themenjahres 2022 „Macht der Emotionen“ erläutert die Sinologin
Prof. Dr. Barbara Mittler am Beispiel Chinas dieses Zusammenspiel aus Stille, Emotionen und Protest. Zu einem Abendvortrag am Donnerstag, den 3. November 2022 lädt um 19:00 Uhr daher die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ein.

In Chinas Geschichte gibt es mehrere Beispiele für die ungebrochene Macht der emotional aufgeladenen Stille. In ihrem Abendvortrag stellt Leopoldina-Mitglied Barbara Mittler einige davon vor. Unter anderem geht sie auf die Kulturrevolution und die darauf folgende Bewegung ein, die im
Rahmen der post-maoistischen Reformen die Demokratie forderte. Sie spricht über die Proteste 2019 in Hongkong, bei denen der Musical-Song „Do you hear the people sing?“ zur Protesthymne wurde, und über die Proteste 2022 gegen den Lockdown an der Universität Peking.

Mittlers Forschungsschwerpunkte sind chinesische und taiwanesische Musik-, Literatur- und Kulturgeschichte. Sie ist Gründungsdirektorin des Centre for Asian and Transcultural Studies (CATS) der Universität Heidelberg und Stellvertretende Direktorin des Instituts für Sinologie. Seit 2008 ist Mittler Mitglied der Leopoldina in der Sektion Kulturwissenschaften.

Die Veranstaltung richtet sich an alle fachlich Interessierten. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben