„Guck mal, der Jude“ an der Huttenschule in Halle

10. Dezember 2019 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Am 11.12. findet ab 10:30 Uhr in der Aula der Kooperativen Gesamtschule Ulrich von Hutten ein Projekt zum Antisemitismus mit dem Rapper Ben Salomo statt. Er kommt im Rahmen der Kampagne https://clapforcrap.org/ , die von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit 2019 ins Leben gerufen wurde.

Der Antisemitismus in Deutschland ist nicht erst seit dem Echo-Skandal ein Thema. Seit Jahren gibt es ein Antisemitismus-Problem im Deutschrap, wie Jonni Ben Salomo, einer der erfolgreichsten und zugleich außergewöhnlichsten Rapper Deutschlands, aus erster Hand zu berichten weiß. Doch auch im Alltag ist Antisemitismus in den letzten Jahren immer salonfähiger geworden. Mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus sehen sich Juden noch immer mit den alten Vorurteilen konfrontiert. Es kommt zu Beleidigungen, persönlichen Bedrohungen und Übergriffen.

Ben Salomo wurde 1977 unter dem bürgerlichen Namen Jonathan Kalmanovich in der israelischen Stadt Rechovot geboren. Im Alter von vier Jahren siedelte er gemeinsam mit seinen Eltern in das damalige West-Berlin um. Hier hielt er Kontakt zur Jüdischen Gemeinde und wuchs zugleich in den Hinterhöfen von Schöneberg unter arabischen und türkischen Migranten auf. 1997 begann er, Hip-Hop-Musik zu machen. Acht Jahre hostete er auf Youtube die erfolgreiche Battle-Rap-Veranstaltung »Rap am Mittwoch« mit rund 417 000 Abonnenten und über 112 Millionen Views. Im Mai 2018 gab er das Musikformat wegen der starken antisemitischen Tendenzen in der Deutschrap-Szene auf. Für sein Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus wurde ihm 2018 das Robert-Goldmann-Stipendium verliehen. 2019 erschien seine Autobiografie „Ben Salomo bedeutet Sohn des Friedens“.

Schulen können sich bewerben!

Das Schulsozialarbeitsprojekt der KGS Hutten hatte sich im Vorfeld für die Teilnahme an dieser Reihe beworben. Besondere Relevanz erhält die Stadt Halle als Projektort nach dem Anschlag vom 9. Oktober dieses Jahres, der den Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde galt und letztlich zwei Unbeteiligte traf. Schulen können sich auch weiterhin unter https://clapforcrap.org/hol-ben-salomo-an-deine-schule für dieses Projekt in 2020 bewerben.

Eine Meldung Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

 

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