Für´s Heubett ungeeignet – aber schön

Auf den ersten Blick könnte man die gelbblühende Wiesenblume für Löwenzahn halten. Ihr volkstümlicher Name leitet sich aus der ungenauen polnischen Bezeichnung für Löwenzahn ab. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man aber dann, dass die Blütenkörbchen dieses Korbblütengewächses nicht einzeln an längeren Stängeln sitzen, sondern doldenrispig. Diese bis zu 1m-langen Blütenstängel sind bei Bauern und beim Weidevieh allerdings unbeliebt, denn sie liefern hartes Heu, weil sie im unteren Teil verholzen. Die Blätter ähneln etwas dem bekannten Herbstlöwenzahn (Leontodon autumnalis) und dem Löwenzahn (Taraxacum), diese haben jedoch nur eine Grundrosette und ihr Stängel ist ein Blütenstiel ohne Blätter. Die 2-3cm großen Blüten werden von Bienen gern besucht. Das Nektar- und Pollenangebot ist zwar bescheiden, steht aber durch die lange Blütezeit verlässlich zur Verfügung (Mai bis September). Selbstbestäubung ist nicht selten. Die kleinen Früchtchen finden als Futter für Kanarienvögel Verwendung. Mit der gelben Farbe der Vögel hat das aber nichts zu tun. Die zweijährige Pflanze ist zwar essbar. Aber selbst unter Wildkräuter-Fans wird sie wegen ihres bitteren Geschmacks gemieden. Als Heilpflanaze hat sie uch keine Bedeutung erlangt. Mit ihren zahlreichen, frisch gelben Körbchen ist sie mehr oder weniger eine Zierde ihrer urbanen Standorte.

Wie heißt die zu den Compositen zählende Pflanze?

Auflösung des letzten Rätsels („Tiefwurzler ölt Schenkelbiene“):

Lysimachia vulgaris

Rati hat es gewusst: Gesucht war der Gewöhnliche Gilbweiderich Lysimachia vulgaris. – gilb wegen der Blütenfarbe und weiderich wegen der an Weiden erinnernden Blattform. Wächst, wo es feucht ist. Es gibt noch weitere Gilbweiderich-Arten. Durch Trockenlegung von Feuchtgebieten kommen sie aber immer seltener vor. Die Bereitstellung von Öl für die Schenkelbienen ist eine seltene, bemerkenswerte Beziehung.

(H.J. Ferenz)