Führender französischer Physiker unterstützt Materialforscher in Halle

4. April 2018 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare
Löwengebäude auf dem Universitätsplatz. Foto: Norbert Kaltwaßer

Löwengebäude auf dem Universitätsplatz. Foto: Norbert Kaltwaßer

Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat dem französischen Physiker Dr. Manuel Bibes den Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis zuerkannt. Er gehört zu den führenden Forschern auf dem Gebiet der Festkörperphysik, speziell der Materialwissenschaften. Er ist Autor von über 150 wissenschaftlichen Publikationen und Inhaber von fünf Patenten. Seit 2014 leitet der Physiker als Forschungsdirektor am renommierten Centre national de la recherche scientifique (CNRS) – Thales den Fachbereich „Oxitronics“. Der Wissenschaftler nutzt das Preisgeld in Höhe von 45.000 Euro für längerfristige Forschungsaufenthalte in Deutschland, unter anderem am Institut für Physik an der Martin-Luther-Universität (MLU).

Seine wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich darauf, neue Materialien auf der Nanoebene zu gestalten und deren Eigenschaften zu erforschen. Im Zentrum stehen dabei Multiferroika und oxidische Systeme. „Die Themen, mit denen sich Manuel Bibes befasst, fügen sich hervorragend in das wissenschaftliche Profil unseres Sonderforschungsbereichs zu oxidischen Grenzflächen ein. Wir werden stark von seiner Expertise profitieren können und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit diesem herausragenden Wissenschaftler“, sagt die Physikerin Prof. Dr. Ingrid Mertig. Sie leitet den Sonderforschungsbereich 762 „Funktionalität oxidischer Grenzflächen“ an der MLU. Gemeinsam wollen die halleschen Forscher ihre bereits gewonnenen theoretischen und experimentellen Erkenntnisse mit den Ergebnissen von Manuel Bibes kombinieren. Damit soll die Entwicklung neuartiger Materialien vorangetrieben werden, die künftig einmal Einsatz in der Informations- und Speichertechnologie finden könnten.

Mit dem Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis werden international anerkannte Wissenschaftler aus dem Ausland für ihre bisherigen Forschungsleistungen ausgezeichnet. Von den Preisträgern wird erwartet, dass sie zukünftig durch weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen ihr Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus nachhaltig prägen.

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