Früher war alles besser: Tagung beleuchtet Verhältnis von Nostalgie und Transformation

1. Juni 2023 | Bildung und Wissenschaft, Veranstaltungen | Keine Kommentare
Mit dem allgegenwärtigen Phänomen der Nostalgie befasst sich eine Tagung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die Vorträge geben Einblicke in die aktuelle Forschung und gehen auch der Frage nach, ob große Umbrüche in westlichen Gesellschaften Nostalgie begünstigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf ihrer politischen Instrumentalisierung.

Die Veranstaltung findet vom 8. bis 10. Juni statt.

Egal, ob Architektur, Kleidung, Film oder Literatur: „Nostalgie erlebt seit vielen Jahren eine starke Konjunktur und ist mittlerweile in allen Bereichen der Gesellschaft zu finden.“, sagt der Germanist Prof. Dr. Stephan Pabst von der MLU. In der Politik sei sogar eine zunehmende Radikalisierung der Nostalgie zu beobachten: So lautete etwa der Wahlspruch des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump „Make America Great Again“ (Amerika wieder groß machen) und die AfD hat wiederholt eine Rückkehr zur D-Mark gefordert.

Warum sich nostalgische Phänomene einer so großen Beliebtheit erfreuen, ist laut Pabst bislang nicht eindeutig erklärt. Die Tagung geht der Frage nach, ob Nostalgie als Reaktion auf zahlreiche große Umbrüche in westlichen Gesellschaften verstanden werden kann.

„Vielleicht ist Nostalgie eine Art Innehalten und Ausdruck dafür, dass wir unsere Gegenwart im Moment nur als im permanenten Wandel beschreiben können und dass dieser Wandel von vielen Menschen als Zumutung empfunden wird“, so Pabst.

Die Referentinnen und Referenten beleuchten das Phänomen während der Tagung mit Beiträgen zu Musik, Kunst, Architektur, Film, Design und Literatur.

Weitere Informationen zum Programm der Tagung gibt es hier.

Tagung: Transformationsangst und Nostalgie
Donnerstag, 8. Juni bis Samstag, 10. Juni 2023
Anhalter Zimmer, Burse zur Tulpe
Universitätsring 5
06108 Halle (Saale)

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