Elternvertreter der Grundschule August Herrmann Francke gegen die geplante Festlegung von Schulbezirken

8. Oktober 2016 | Bildung und Wissenschaft | 3 Kommentare

Elternvertreter der Grundschule August Herrmann Francke positionieren sich gegen die geplante Festlegung von Schulbezirken

Mit der Eröffnung der Grundschule Glaucha zum Schuljahr 2017/18 muss für diese Grundschule ein Schulbezirk, bestehend aus der Klausvorstadt und dem Glauchaviertel, definiert werden. Laut der Beigeordneten Katharina Brederlow ist es erforderlich, die Schulbezirke der Grundschulen „Johannesschule“, „August Herrmann Francke“ und der Grundschule „Am Ludwigsfeld“ zu verändern, um diese Schulen in der Kapazität zu entlasten. Mit den Veränderungen soll nach dem Grundsatz „“kurze Beine kurze Wege“ ein wohnungsnahes Schulangebot gesichert werden. Die Familienverträglichkeit der Beschlussvorlage wurde geprüft und für gegeben befunden. Dies sieht Antje Dahlmann als Schulelternratsvorsitzende der Grundschule „August Herrmann Francke“ anders. In ihrer Rede an den Bildungsausschuss erläutert sie, wie die Grundschule mit 50 verschiedenen Nationen, 50 Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und 100 Kindern mit Migrationshintergrund von insgesamt 270 Kindern einer großen Vielfalt gerecht wird. Diese Vielfalt gelingt ihrer Meinung nach nur, weil es an der Grundschule bis dato eine soziale Ausgewogenheit gibt. Durch die Neuordnung der Schulbezirke fällt für die Grundschule „August Herrmann Francke“ die nördliche Innenstadt weg. Dadurch sehen die Eltern die soziale Ausgewogenheit gefährdet und bitten den Bildungsausschuss diesen Aspekt in der Neuordnung der Schulbezirke zu berücksichtigen. „Soziale Aspekte spielen bei der Festlegung laut Schulgesetz keine Rolle. Seitens der Verwaltung wird es keinen Änderungsvorschlag geben“, erwiderte Brederlow. Ausnahmen wie bei Geschwisterkindern werden über das Landesschulamt geregelt. Andreas Slowig als Sachkundiger Einwohner und Schulleiter des Christian-Wolf-Gymnasiums kann sich der Argumentation der Eltern nicht anschließen. Auch Hendrik Lange (Die LINKE), hält die Neuordnung der Schulbezirke nicht für problematisch. Die Positionen der zwei anderen Schulen zur Neuordnung der Schulbezirke sind nicht bekannt. Eine Beschlussfassung soll in der Sitzung im November erfolgen. Dies gilt ebenso für die Veränderung der Schulbezirke der Sekundarschulen „Johann Christian Reil“ und der Sekundarschule „Am Fliederweg“. Hier soll eine bessere Erreichbarkeit geschaffen werden. Spannend klingt hierzu der Vorschlag des sachkundigen Einwohners Thomas Senger. Er schlägt vor, die Einzugsbereiche der vier verbleibenden Sekundarschulen in Halle aufzuheben. Bei den weiteren 19 Schulen haben die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern auch das Wahlrecht. Der Verwaltung ist der Vorschlag (Brederlow) sympathisch. Hendrik Lange (Die LINKE) gibt hier zu bedenken, dass dann bestimmte Sekundarschulen nicht angewählt würden. Er plädiert vor einer Entscheidung für ein umfangreiches Beteiligungsverfahren der Schulen.

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