Eltern geistig behinderter Kinder mahnen Sanierung der Astrid-Lindgren-Schule an

8. Oktober 2016 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Der Fachbereich Immobilien hat alle halleschen Schulen auf ihren baulichen Zustand hin überprüft. Aus dem derzeit festzustellenden Zustand der städtischen Schulgebäude ergibt sich ein umfassender Handlungsbedarf. Der Fachbereich hat eine Rankingliste erstellt, die den Zustand der Schulen beschreibt. Die Gebäude wurden zur Priorisierung in drei Kategorien mit unterschiedlichem Instandsetzungs- bzw. Sanierungsaufwand eingeteilt:

1) Gebäude, die einen weitgehend guten baulichen Zustand aber in einzelnen Positionen Defizite aufweisen und mit einem durchschnittlichen Aufwand in ihrem Zustand verbessert werden können

2) Gebäude, die einen erhöhten Instandsetzungs- und Sanierungsbedarf aufweisen, der innerhalb der nächsten Jahre durch bauliche Maßnahmen abzubauen ist, um die Gebäude dauerhaft zu erhalten

3) Gebäude, die einen sehr hohen Instandsetzungs- und Sanierungsbedarf aufweisen, der dringend abgebaut werden muss, um die Gebäude dauerhaft zu erhalten

Der bauliche Aufwand für die große Gruppe der Schulen mit sehr hohem Instandsetzungs- und Sanierungsbedarf beliefe sich auf ca. 43,6 Millionen €. Für die deutlich kleinere Gruppe der Gebäude mit einem relativ guten Erhaltungszustand würden ca. 9,4 Millionen € benötigt.

Auf dem Bildungsausschuss am 04.10. 2016

Auf dem Bildungsausschuss am 04.10. 2016

Frau Rasch ist Elternvertreterin der Förderschule „Astrid Lindgren“. Die Schule widmet sich Schülerinnen und Schülern mit dem sonderpädagogischem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Frau Rasch und weitere Eltern baten den Bildungsausschuss um Rederecht. Emotional schildert Frau Rasch die Gegebenheiten der Schule, welche in einem ehemaligen Kindergarten untergebracht ist. Durch einen Wasserschaden können Räume nicht mehr genutzt werden. Dadurch gibt es keine Rückzugsräume für Kinder mit Autismus und keine Werkräume. Die Schadensbeseitigung soll laut Verwaltung am 06.10.2016 beginnen.

Frau Rasch liegen aber noch weitere Dinge auf dem Herzen. Als ehemaliger Kindergarten verfügt die Schule über keine Turnhalle. Sportunterricht wird, mit zum Teil auch 18 jährigen Jugendlichen, in einem Raum viel kleiner als der Wappensaal des Stadthauses durchgeführt. Mit den zurzeit dort 89 zu beschulenden Kindern und Jugendlichen ist die Kapazitätsgrenze von 69 Kindern und Jugendlichen deutlich überschritten. Laut Rankingliste liegt die Schule hinsichtlich ihres Zustandes auf Platz 32.

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