Digitalisierung an Schulen: Schon 100 Mio. Euro Förderung freigegeben

9. Februar 2022 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Das Förderprogramm „DigitalPakt Schule“, das zwischen dem Bund und den Bundesländern bereits im Jahr 2019 vereinbart wurde, ermöglicht dem Land Sachsen-Anhalt insgesamt Investitionen in die digitale Bildungsstruktur in Höhe von rund 137,5 Millionen Euro. In Anbetracht der Gesamtschülerschaft im Land entspricht dies etwa 500 Euro pro Kopf.

Mit Hilfe dieses Geldes sollen vor allem Anzeige- und Interaktionsgeräte, digitale Arbeitsgeräte, schulgebundene Laptops, Notebooks und Tablets als mobile Endgeräte angeschafft werden. Damit die notwendigen Voraussetzungen für den sinnvollen Einsatz dieser Technik jedoch auch überall vorhanden sind, stellte das Land bis Ende 2021 außerdem allen Schulen einen Glasfaseranschluss im Rahmen des Projektes „Schulen ans Netz“ zur Verfügung und trägt auch bis Ende 2023 die Betriebskosten für diesen.

Gestern nun zog das Landesverwaltungsamt eine Bilanz und gab bekannt, dass bisher technische Geräte im Wert von über 100 Millionen Euro für mehr als 700 Schulen im Land bewilligt wurden. Im Vergleich zur ersten Bilanz im November 2020 ist demnach eine Vervierfachung sowohl der Antragsteller als auch der Fördersumme zu verzeichnen.

„Mit der Freigabe der Fördermittel ist ein wesentlicher Schritt getan, jetzt müssen die Gelder aber noch in reale Tablets und andere Geräte umgesetzt werden und in den Schulen ankommen. Das stellt inzwischen die größere Herausforderung dar, denn die Genehmigungen selbst haben wir nach der Prüfung der medienpädagogischen Konzepte durch das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) in wenigen Wochen erledigen können.“, erklärte hierzu der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye.

Gemeint ist damit die bereits von einigen kommunalen Vertretern angesprochene Schwierigkeit, die benötigten Geräte zu kaufen und geliefert zu bekommen. Auch schnelles Internet und Wlan sind natürlich notwendig. Hier hakt es nach Rückmeldung der Verantwortlichen vor Ort ebenfalls.

„Die dafür notwendigen Baumaßnahmen lassen sich aus vielerlei bekannten Gründen nur schleppend umsetzen. Baufirmen sind schwer zu bekommen, Materialengpässe, Lieferschwierigkeiten und natürlich auch die Umstände durch Corona kommen als Hindernisse für eine schnelle Umsetzung der Digitalisierung unserer Schulen hinzu.“, so der Präsident weiter.

Bislang liegen dem Landesverwaltungsamt deshalb erst Auszahlungsanträge in Höhe von 1,5 Millionen Euro vor. Rechnungen können aber noch bis Ende 2024 eingereicht werden.

Als einen weiteren wichtigen Baustein nannte Pleye außerdem noch die Schulung von Lehrkräften: „Die Digitalisierung in der Schule darf nicht auf Ausstattungsfragen reduziert werden. Keine Förderung erfolgt ohne Qualifizierung des Lehrpersonals und ohne pädagogisches Konzept, denn kein Medium allein erzeugt gute Bildung.“

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