Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus

3. Juni 2019 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Vor kurzem hatten wir in Halle anläßlich der Leipziger Buchmesse den Autor und Sinto-Aktivisten Zoni Weisz aus den Niederlanden zu Gast, ein eindrucksvoller Abend. Aber die Verfolgung von Sinti und Roma durch die Nazis betraf selbstverständlich nicht nur die Niederlande. Auch die Sinti und Roma aus Mitteldeutschland verschwanden in den Vernichtungslagern der Nazis. Die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, die Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) und die Stadt Halle (Saale) zeigen im Ratshof Halle vom 4. – 17. Juni 2019 die wirklich herausragende Ausstellung „…Vergiß die Photos nicht, das ist sehr wichtig. Die Verfolgung mitteldeutscher Sinti und Roma im Nationalsozialismus“.

Zoni Weisz im Operncafé bei „Halle liest mit“

Zum Hintergrund der Ausstellung: Zwischen 1932 und 1939 fotografierte der in Roßlau lebende Fotojournalist Hanns Weltzel mitteldeutsche Sinti und Roma in Dessau-Roßlau. Er pflegte freundschaftliche Beziehungen zu den Familien, die auf ihren Handelswegen regelmäßig nach Anhalt kamen. Es handelt sich um einzigartige Fotografien von Männern, Frauen und Kindern, die wenige Jahre nach den Aufnahmen fast alle dem Genozid zum Opfer fielen. Sie zeugen von gegenseitigem Respekt zwischen den Fotografierten und dem Fotografen und unterscheiden sich deutlich von Abbildungen der nationalsozialistischen Propaganda gegen Sinti und Roma. Wir zeigen diese besondere Ausstellung, die die Lebens- und Leidenswege der Familien Laubinger, Lauenburger, Thormann, Stein, Steinbach und Ansin dokumentiert, zusammen mit einem umfangreichen Begleitprogramm. Zur Eröffnung am 4. Juni, 18:00 Uhr im Ratshof Halle  ist Raffaela Laubinger, die die Tochter eines Überlebenden aus diesen Familien ist, eingeladen. Ab 20:00 Uhr findet ein Konzert mit der Gypsy-Jazz-Band „Radio Django“ in der Goldenen Rose (Rannische Str. 19) statt.

Print Friendly, PDF & Email

Kommentar schreiben