Die gute alte Schulsekretärin is out? Schulassistentin wird erprobt
30. April 2019 | Bildung und Wissenschaft | 6 KommentareWeil es nur noch an wenigen Schulen Schulsektretär/innen gibt, hat sich Sachsen-Anhalt nun etwas Neues ausgedacht: An Sachsen-Anhalts Schulen sollen ab dem kommenden Schuljahr im Rahmen eines Modellprojekts Schulverwaltungsassistenten zum Einsatz kommen. Dafür werden landesweit an den größten Schulstandorten der Sekundar-, Gemeinschafts- und Berufsschulen sowie den Gymnasien 15 Stellen ausgeschrieben. Das Modellprojekt ist für einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt.
„Wir wollen Erfahrungen sammeln, inwieweit Verwaltungspersonal an Schulen zur Entlastung der Lehrkräfte und Schulleitungen beitragen kann. Das Projekt wird intensiv durch das Bildungsministerium begleitet und ausgewertet. Bei einem erfolgreichen Abschluss soll das Modellprojekt ausgeweitet und verstetigt werden“, erklärte Bildungsminister Marco Tullner.
Die Schulverwaltungsassistenten sollen vor allem bei Verwaltungstätigkeiten unterstützen. So sollen Sie bei der Organisation des Unterrichts, schulischer Veranstaltungen, des Schulanmeldeverfahrens und von Elternsprechtagen mitarbeiten.
Die Schulen können – mit Blick auf die Breite der Aufgabenbeschreibung – die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so einsetzen, dass sie dem jeweiligen Bedarf an der konkreten Einzelschule entsprechen. Die entsprechenden Ausschreibungen sind heute gestartet. Die Bewerbungsfrist endet am 29.05.2019.
Die Ausschreibung sowie den Bewerbungsbogen finden Sie hier:
https://bildung.sachsen-anhalt.de/index.php?id=42604&no_cache=1
Hüskens (FDP): Tropfen auf dem heißen Stein!
Erste politische Stellungnahmen dazu gibt es auch schon. Für die FDP erklärte uns Frau Hüskens: „Auch wenn 15 Schulassistenten in einem zweijährigen Projekt zunächst nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, ist es erfreulich, dass das Land eine Forderung der Freien Demokraten in einem Projekt erprobt“, so Dr. Lydia Hüskens, stv. Landesvorsitzende der FDP. Die Entlastung der Schulleitungen von Verwaltungsaufgaben analog etwa zu Hochschulleitungen, ermögliche eine Konzentration auf die pädagogische Arbeit. „Deshalb begrüßen die Freien Demokraten dieses Projekt und hoffen, dass es dazu führt, dass sich die Lehrer auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können“, so Hüskens. Sollte sich der Erfolg an diesen Schulen zeigen, sei es zwingend, dies zu verstetigen und im gesamten Land zu implementieren.“
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Übrigens ist weder in §69 , noch §70 erkennbar, dass der Schulträger eine Schulsekretärin einstellen oder beschäftigen muß.
Noch einmal eine Nachricht vom Ministerium an uns:
„Das Landesschulgesetz regelt, dass das Land für das pädagogische Personal zahlt und die Schulträger für alle Sachkosten und die Personalkosten für das weitere Personal (technisches Personal) zuständig ist. (§ 70 LSchG)“
Für diese Tätigkeitsbeschreibung Bachelor bzw. mittleres Verwaltungsamt?
Dienstreiseabrechnung, Kontenführung Bürokram, Termine organisieren?
Das ist ein Job für Bürokaufleute, Kaufmann für Büromamagement oder Verwaltungsfachangestellte.
Die sind alle gut ausgebildet und deren Wissen reicht allemal für diese Tätigkeiten!
Das Ministerium für Bildung in Sachsen-Anhalt
teilte HalleSpektrum soeben mit: „Es geht hier nicht um einer Ersetzung der Schulsekretariate, sie werden vom jeweiligen Schulträger auch in Zukunft gestellt. Die Verwaltungsassistenten sollen darüber hinaus Lehrkräfte und Schulleitungen entlasten.“
In der Schule, in der dieses Café existiert, müsste der Deutschlehrer aktiv werden. Die Losung an der Wand müsste richtig lauten: „Herzlich willkommen….“
oder „Ein herzliches Willkommen…“
Das ist doch dann nichts Neues, sondern „Zurück zum Altbewährten“. Man will es nur nicht so sagen. Das erinnert mich irgendwie an Methoden in der DDR.