Die Bräuche der Abiturienten

21. April 2017 | Bildung und Wissenschaft | 2 Kommentare

Die Schule wird zum Gruselschloss, hier an der Latina A.H.F.

Vor den Gymnasien in Halle wird es heute wieder eine Menge Krach und Musik gegeben haben. Es ist der letzte Schultag für die Abiturienten. Aus Tradition wird die Schule „umgestaltet“ und den Lehrern und Mitschülern werden Streiche gespielt. Oft ging es in den vergangenen Jahren sehr deftig zu, die Schulleitungen haben die Streiche auf ein erträgliches Maß herunterstuft. Kreativität ersetzt die Zeit der derben Possen. Und das ist gut so! Die Zeiten der Schlachten mit Wasserpistolen / Wasserschnellfeuergewehren sind vorbei und oft gibt das Wetter es auch nicht her.

hier geht es zum Lehrerzimmer! Latina A.H.F.

Es ist keine Abiturfeier. Sondern es ist das Fest des letzten Klingelns (FEDLEK). Bevor die Prüfungen und die Phase des intensiven Lernens beginnt, kann noch einmal auf den Putz gehauen werden. Wenn erlaubt, übernachten die Abiturienten  in der Schule, das Gebäude wird kreativ neugestaltet und am Morgen werden die ersten Stunden des Unterrichts laut und kreativ gestört.

Der letzte Tanz! FEDLEK-Show, hier Latina A.H.F.

Oft  gibt es an den Gymnasien eine FEDLEK-Show zusammen mit den Lehrern der Kursstufe. Die Abiturienten stellen ihren Lehrern Aufgaben oder lassen sie in kreativen Wettbewerben gegeneinander antreten. Das kann für alle Beteiligten sehr lustig sein. Erst danach ziehen die Abiturienten auf die Ziegelwiese oder Peißnitz um zu feiern. Aufrufe der Stadt und des Stadtschülerrates ermahnen alle, sich dort ordentlich zu benehmen und den Müll später wieder aufzuräumen. Da aber nicht kontrolliert wird, ob die Feiergruppen wirklich nur aus Abiturienten bestehen, müßte der Appell im Grunde genommen an alle Besucher des Naherholungsgebietes an der Saale gehen. Einseitige Schuldzuweisungen an die Abiturienten erfassen nur einen Teil des Problems.

Paula Poppinga

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