Der Bildungsausschuss stimmt Baubeschlüssen zur Sanierung von Halleschen Schulen und Turnhallen zu.
11. Februar 2018 | Bildung und Wissenschaft | 2 KommentareDas Südstadtgymnasium, die Förderschule Lernen Neustadt, die Grundschule Hanoierstraße, die Grund- und Gemeinschaftsschule Kastanienallee, die Grundschule „Hans Christian Andersen“ sowie die Turnhallen in der Kattowitzer Straße und am Carl-Schorlemmer-Ring-62/64 werden durch Fördermittel im Rahmen des Programms STARK III plus EFRE saniert. Hier erfolgt die energetische und allgemeine Sanierung auch hinsichtlich Brandschutz und Barrierefreiheit. Auf Nachfrage von Herrn Lange (Fraktion die Linke), inwieweit die Schulen beteiligt wurden und ob Wünsche der Schulen hinsichtlich von Schulentwicklung berücksichtigt wurden, teilt die Verwaltung mit, dass die Projekte vorgestellt wurden und eine Übereinstimmung mit den Schulleitungen besteht. Aus zeitlichen Gründen war eine Beteiligung der schulischen Gremien (Schüler/Elternvertretungen) nicht möglich, wurde Dr. Ines Brock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erklärt. Die Verwaltung wird gebeten die Einbindung der schulischen Gremien in der Zeitschiene zukünftiger Sanierungen zu berücksichtigen.
Zur Sanierung des Südstadtgymnasiums ergaben sich hinsichtlich der Barrierefreiheit für Herrn Lange (Fraktion die Linke) einige Fragen. So konnten laut Verwaltung aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht alle Räume barrierefrei gestaltet werden. Frau Dr. Ines Brock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) wollte wissen, ob andere Barrieren außer Körperbehinderungen berücksichtigt wurden. Laut Verwaltung wird es kein Blindenleitsystem geben und auch für Hörbehinderte Jugendliche sind keine besonders den Schall dämpfenden Maßnahmen geplant. Der Behindertenbeauftragte wurde einbezogen, war aber laut Frau Brederlow „nicht glücklich“. Das Blindenleitsystem soll perspektivisch weiter berücksichtigt und nachträglich ausgebaut werden. Hier nicht alle Barrieren zu bedenken, ist für ein Gymnasium, welches blinde, körperbehinderte und auch hörbeeinträchtigte Jugendliche beschult schwierig. Herr Lange (Fraktion die Linke) meint: „Die Objekte sollten, wenn man so viel Geld in die Hand nimmt, umfänglich barrierefrei sein.“ Das Südstadtgymnasium wird keine eigene Aula erhalten. Das Gymnasium wird die schererkämpfte Aula der 2.Intergarativen Gesamtschule mit nutzten.
Die Außenfläche der Grundschule in der Hanoierstraße wird um 3000 Quadratmeter verkleinert. Laut Frau Brederlow wird es dort eine Kita geben. Der Hof bleibt groß genug für Grundschule. Alle sechs Kopfräume werden nutzbar gemacht, so dass sich die räumliche Situation entspannen wird. In jedem Klassenraum wird es einen Internetanschluss geben. Auch hier ist das Raumkonzept lediglich mit der Schulleitung abgesprochen.
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Davon sollte sich doch einiges ohne viel Geld umsetzen lassen.
Wenn es im Zuge personeller Einsparungen noch Beratungslehrer gibt, sollten diese die Schule beim Umbau beraten.
Ein Blindenleitsystem an einem Gymnasium bzw. auch in anderen Schulformen wird wohl wahrscheinlich nicht zwingend notwendig sein. Die Kinder, welche mit dieser Sinnesbehinderung an eine Regelschule gehen, sind in ihrer Mobilität so fit, dass diese Kinder sehr gut ohne diesem auskommen. Ein Leitsystem von einer Haltestelle bis zum Eingang der Schule wäre meiner Meinung nach wichtiger.
Hier einige wenige Grundsätze :
– keine baulichen und mobilen Hindernisse in Gängen, Räumen und anderen Wegebeziehungen
– akustische Marker für Hinweistafeln und Lesestellen wie Wandtafeln, Aushänge, Infostände
– komplette barrierefreie Digitalisierung von Informationen wie Vertretungspläne, Speisepläne, sonstige Regelungen an der Schule
– barrierefreie Beschriftung aller relevanten Informationen, Klassenräume, Sanitärräume, Sekretariat usw.
– komplette Bereitstellung von barrierefreien Unterrichtsmaterial in HTML (siehe Projekt ELVIS TU Dresden), sowie Tastmaterial, Audiomaterial
– ggf. kontraststarke farbliche Abstimmungen von Gegenständen und besonderen Objekten/Wänden
– usw.
Mitarbeiter der Helmholtzschule und des Berufsförderungswerk für Blinde und Sehbehinderte in Halle wären in diesen Fragen gute Ansprechpartner