Bildungsschere klafft auseinader: Mehr Abiturienten, aber auch mehr Schulabgänger ohne Abschluss
1. November 2018 | Bildung und Wissenschaft | 6 KommentareWeiterhin steigende Zahl von Schulabgängerinnen und Schulabgängern mit Abitur in Sachsen-Anhalt im Abschlussjahr 2018
Im Abschlussjahr 2018 erzielten 8 386 Schülerinnen und Schüler einen mittleren Abschluss. Der Anteil beträgt damit 47,8 % und sank im Vergleich zum Vorjahr (50,3 %) um 2,5 Prozentpunkte. Zu den Schulabgängerinnen und Schulabgängern mit einem mittleren Schulabschluss zählen Schülerinnen und Schüler, die den Realschulabschluss bzw. erweiterten Realschulabschluss erworben haben oder denen der schulische Teil der Fachhochschulreife zuerkannt wurde.
Ohne Hauptschulabschluss haben 2 004 Schulabgängerinnen und Schulabgänger bzw. 11,4 % aller die allgemeinbildenden Schulen verlassen (Vorjahr 10,2 %). Von diesen Schulentlassenen haben 536 (26,7 %) das Abschlusszeugnis der Schule für Lernbehinderte erhalten, 330 (16,5 %) den Bildungsgang für Geistigbehinderte beendet und 1 138 (56,8 %) verließen die Schule ohne einen Abschluss (Abgangszeugnis).
Abschlussart | 2017/18 | 2016/17 | Veränderung | |||||
Anzahl | Anteil in % |
Anzahl | Anteil in % |
absolut | PP1 | |||
Hochschulreife | 5 488 | 31,3 | 5 156 | 30,2 | 332 | 1,1 | ||
Mittlerer Abschluss | 8 386 | 47,8 | 8 585 | 50,3 | -199 | -2,5 | ||
Hauptschulabschluss | 1 668 | 9,5 | 1 579 | 9,3 | 89 | 0,2 | ||
Ohne Hauptschulabschluss | 2 004 | 11,4 | 1 749 | 10,2 | 255 | 1,2 | ||
Insgesamt | 17 546 | 100,0 | 17 069 | 100,0 | 477 | 0,0 | ||
1 Prozentpunkte
Unter den Schulentlassenen des Jahres 2018 waren 577 (3,3 %) ausländische Jugendliche. Ihr Anteil erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozentpunkte. Der Anteil von ausländischen Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss lag mit 244 von 577 Jugendlichen bei 42,3 % und damit ca. 4-fach über dem Referenzwert aller Schulentlassenen (11,4 %).
Weiterführende Informationen können den Internettabellen sowie dem neuen
Statistischen Bericht (Allgemeinbildende Schulen – Schuljahresendstatistik 2017/18 – Veröffentlichung im November 2018) entnommen werden.
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Das ist m.E. ein klassischer Fall von „Na und ?“
Studienabbrecher gibt es zu Hauf, und besser, jemand schafft rechtzeitig während des Studiums den Absprung, wenn er meint, etwas Besseres gefunden zu haben, statt irgendwann an einem ewig verschleppten Examen endgültig zu scheitern.
@Rugby: das berichten mir auch viele Hochschullehrer, aber keineswegs nur von Abiturienten aus LSA.
Abitur garantiert Zugangsberechtigung zur Hochschule, aber noch lange keine Studierfähigkeit, schon gar nicht in jedem Fach. War aber früher keinesfalls anders.
Gründe für Studienabbrüche sind heute wie damals vielfältig. Da mischt sich :
-Kein Geld
-Mangelndes Können
-Keine Lust
-Die Feststellung, dass das gewählte Fach doch nicht so zu einem passt
-Die Idee, doch was ganz anderes erfolgreicher machen zu können
– persönliches Zeugs (Partner,Familienplanung)
..
Darüber sollte man nicht den Stab brechen, schließlich ist die Uni kein Klosterorden mit Armutsgelübde, aus dem man nicht ausbrechen darf.
Die Politiker, die ein Hochschulstudium mal begonnen haben, dürften Abi haben
Aber einige haben es, trotz oft langem Studium, nicht zu einem Abschluss geschafft http://m.faz.net/aktuell/politik/inland/deutsche-spitzenpolitiker-verschleiern-ihre-studienabbrueche-12194627.html
Herr Tullner kann Vollzug melden, um den Namen mal wenigsten zu erwähnen.
Die Stellungnahme läßt sicher wieder einige Wochen auf sich warten?
Nachdem ich die Gelegenheit hatte, einige Belegarbeiten von sachsen-anhaltischen Abiturienten zu lesen habe ich erhebliche Zweifel, ob hierzulande Abitur und Hochschulreife noch dasselbe sind. Wirklich gruslig.
Hier kommt die Erklärmaschine:
https://de.wikipedia.org/wiki/Prozentpunkt
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Prozent und Prozentpunkt?