Bildungsausschuss sieht Unterrichtsversorgung in Halle (Saale) gefährdet
4. März 2015 | Bildung und Wissenschaft | Ein KommentarDer Bildungsausschuss des halleschen Stadtrats wendet sich mit einem offenen Brief an Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD). In dem Schreiben wird daran appelliert, alles zu tun, „dass kurzfristig die notwendige Zahl fachqualifizierter Lehrer eingestellt wird, damit unsere Kinder eine ordnungsgemäße Schulbildung bekommen.“ Unterzeichnet haben den Brief die Ausschussvorsitzende Melanie Ranft (Grüne) und der Stadtratsvorsitzende Hendrik Lange (Linke).
„Schon jetzt reicht die derzeitige Vertretungsreserve landesweit gerade einmal dafür aus, um langzeiterkrankte Lehrer zu ersetzen“, heißt es in dem Schreiben. Ein kurzfristiger Ausfall könne nicht mehr kompensiert werden. 2,3 Prozent aller Unterrichtsstunden würden komplett ausfallen. Eine wesentlich größere Anzahl an Stunden werde nicht mehr regulär unterrichtet, stattdessen gebe es Klassenzusammenlegungen, Hausaufgaben, Aufsicht oder es werden Videos gezeigt.
Angesichts der Altersstruktur der Lehrer sei absehbar, dass in Zukunft noch mehr Pädagogen fehlen. Dies könne nicht durch Einstellungen kompensiert werden, obwohl eine Unterrichtsversorgung von 103 Prozent zugesichert sei. „Unsere Kinder haben Anspruch darauf, dass Schule ordnungsgemäßg durchgeführt wird. Bevor wir hier über qualitative Parameter sprechen, bedeutet dies zunächst, dass die Unterrichtsversorgung gewährleistet ist. Diese sehen wir gefährdet.“
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Wo ist der Brief? Ich möchte auch unterschreiben. Bei meinen Kindern (Grundschule und Gymnasium) vergeht kaum ein Tag, an dem nicht bei mindestens einem Unterrichtsstunden ausfallen oder durch Beschäftigung ersetzt werden.
Die Kiner freuen sich zwar, aber …