Aktionsbündnis fordert aufgabengerechte Ausfinanzierung der Uni Halle
16. Oktober 2012 | Bildung und Wissenschaft | 5 KommentareSeit Wochen läuft die Diskussion um Kürzungen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 6,5 Millionen Euro fehlen in der Kasse. Das aktuelle Haushaltsdefizit war am Dienstag auch Thema eines Informationsabends im Audimax der Uni. Das Aktionsbündnis MLU hatte dazu aufgerufen. Hier haben sich StuRa, Personalrat, Hochschulgruppen, ver.di, Jusos, Piraten, SDS Die Linke, die Fachschaftsräte der Philosophischen Fakultät I und I sowie Biologie zusammengetan. Unterstützung gibt’s außerdem von der halleschen SPD, der Links-Fraktion im Landtag und dem Stadtverband der Grünen.
Kritik wurde unter anderem daran laut, dass die Uni bekommt nur Geld für Studenten in der Regelstudienzeit erhält – spricht für 13.000 der 20.000 Studierenden. Ebenfalls kritikwürdig war die Situation vieler Angestellter an der Uni. So gibt es viele prekäre Arbeitsverhältnisse mit halben oder viertel Stellen. Oft gehen diese einher mit kurzen Befristigungen von nur einem halben Jahr. Planungssicherheit – auch für die Familiengründung – sei so nicht gegeben, hieß es. Daneben wurde das Vorgehen des Rektorats zu Kürzungen als undemokratisch und intransparent bezeichnet.
Das Aktionsbündnis setzt sich für eine aufgabengerechte Ausfinanzierung der Hochschule ein. Zudem wird ein demokratischer und transparenter Profilbildungs- und Strukturprozess gefordert. „Wir brauchen eine Profildiskussion ohne Zeitdruck“, sagte Sebastian Lüdecke, studentischer Senator der Uni. Auch für solide Beschäftigungsverhältnisse setzt sich das Bündnis ein und appelliert zudem an die Verantwortung der Politik.
Der Landtagsabgeordnete Hendrik Lange, der den Diskussionsabend verfolgt hatte, fühlte sich ins Jahr 2001 zurückversetzt. Damals habe es eine ähnliche Situation gegeben. Dass das Rektorat sich sogar auf Kürzungsforderungen eingeht und nicht – wie Magdeburg – sich dagegen sperrt, kann er nicht verstehen. Für Lange ist das „eine Art Selbstkastration.“ Ein Student wies darauf hin, dass der Uni Köln pro Student 10.000 Euro zur Verfügung stehen, in Halle sind es 6.000. Ein Student aus München wies auch darauf hin, dass die Uni ein Wirtschaftsfaktor ist.
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2a oder E13 sind in den Naturwissenschaften normal 🙂
(nach einem Abschluss)
davor natürlich nur HiWi Stellen
Nur daß die wenisten Stellen dieser Art mit E13 bezahlt werden… hat der Schreiber aber nur vergessen…
Und von wegen prekär… mal Dieter Nuhr lesen… und nicht so unverschämt sein.
Mal ganz nebenbei, das Nettoeinkommen bei einer halben E13 ist immer noch hoeher als bei vielen Normalverdienern (40h/Woche). Dabei von prekär zu reden, ist ziemlich unverschämt.
Was hat „Hartz IV – Gesetzgebung“ mit der Uni und vor allem den fehlenden 6,5 Mio. zu tun? Ohne die halben und viertel Stellen würde es z.B. keine Tutoren usw. geben. Der streng limitierende Faktor ist hier das Geld…
„Ebenfalls kritikwürdig war die Situation vieler Angestellter an der Uni. So gibt es viele prekäre Arbeitsverhältnisse mit halben oder viertel Stellen. Oft gehen diese einher mit kurzen Befristigungen von nur einem halben Jahr. Planungssicherheit – auch für die Familiengründung – sei so nicht gegeben, hieß es.“
Auch die Uni ist kein Ort der Glückseligkeit, der von den Auswirkungen der Hartz IV – Gesetzgebung verschont wird.