1918 und das Selbstbestimmungsrecht der Völker von Ostmitteleuropa und Südosteuropa

17. Januar 2019 | Bildung und Wissenschaft | Keine Kommentare

Am kommenden Montag startet die Vorlesungsreihe mit dem Thema: „1918 & das Selbstbestimmungsrecht der Völker von Ostmitteleuropa und Südosteuropa“. Ausgewiesene Experten beleuchten die Hintergründe für heutige Konflikte in osteuropäischen Ländern, die aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg resultieren.

»1918« – dieses historische Datum ist in den Medien der letzten Zeit häufig besprochen und bearbeitet worden.
Zwischen etlichen der sogenannten Nachfolgestaaten nach dem Zerfall der großen Imperien in Mittelosteuropa und Südosteuropa war das kriegerische Geschehen aber leider noch nicht beendet. Vielmehr entwickelten sich schnell kämpferische und teilweise blutige Auseinandersetzungen. Wie ist das zu erklären? Die Mehrzahl der Völker, um die es gehen soll, fühlten sich am Ende jenes furchbaren 1. Weltkriegs als stolze Sieger. Es schien ein Zeitalter des friedlichen Ausgleiches angebrochen zu sein.
Allerdings zeigte es sich, dass das Selbstbestimmungsrecht natürlich von allen Völkern für sich in Anspruch genommen werden wollte. Wie groß musste eine ethnische Gruppe sein, um als Volk zu gelten? Wenn 2 – 3 ethnische Gruppen das gleiche Territorium für sich beanspruchten, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Das Recht des Stärkeren setzte sich nicht selten durch.
In unseren Tagen erlebten wir, dass nach 1918 kunstvoll gegründete neue Staaten sich wieder trennten, sei es friedlich und einvernehmlich (und trotzdem für den Außenstehenden unverständlich), sei es in blutigen  ürgerkriegen nach 2– 3 Generationen scheinbar vorbildlich harmonischen Zusammenlebens.
Vier ausgewiesene Experten, die sich mit der Geschichte Ostmitteleuropas und Südosteuropas beschäftigen, werden in dieser Ringvorlesung jeweils in einem Vortrag exemplarisch über eine Region mit ihrer Entwicklung, ihren Chancen und Problemen sprechen.

Montag, 21.01.2019 | 19 Uhr
»Volk, Nationalitäten und Religionsgemeinschaften: Zur Umsetzung des
Selbstbestimmungsrechts der Völker in Polen nach dem 1. Weltkrieg«
Prof. Dr. Yvonne Kleinmann
| Lehrstuhlinhaberin für polnische
Geschichte und Kultur der MLU Halle-Wittenberg

Donnerstag, 21.02.2019 | 19 Uhr
»Die tschechische Frage im 1. Weltkrieg und deren tschechoslowakische
Lösung auf der Pariser Friedenskonferenz«
Prof. Dr. Frank Hadler
| Projektleiter am Leibniz-Institut für Geschichte und
Kultur des östlichen Europa (GWZO)

Donnerstag, 21.03.2019 | 19 Uhr
»Selbstbestimmung in einem Vielvölkerstaat: Jugoslawien in der
Zwischenkriegszeit«
Dr. Dietmar Müller
| wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am oben genannten Institut.

Donnerstag, 11.04.2019 | 19 Uhr
»1918 – Ungarn, Rumänien, Siebenbürgen und das Banat«
Propst Dr. Dr. h.c. Johann Schneider
| Regionalbischof des Propstsprengels Halle-
Wittenberg EKM, Ehrendoktor der Universität »Lucian Blaga«, Sibiu-Hermannstadt (Rumänien)

VERANSTALTUNGSORT:
Katholische Akademie des Bistums Magdeburg
An der Moritzkirche 8 | Halle

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