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17. Januar 2020 um 20:57 Uhr #365107
Das Landesverwaltungsamt fordert von der Stadt seit Januar 2019 (erste Frist September 2019) ein Konsolidierungskonzept. Offensichtlich wird in dieser Behörde wahrgenommen, dass es Spannungen und Übersetzungsschwierigkeiten zwischen dem Stadtrat und den OB gibt, welche wesentlich die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe behindern. Ich habe das Gesprächsangebot von Herrn Pleye als eine wohlwollende Hilfestellung verstanden. Gemeinsam wurden Möglichkeiten ausgelotet die Vorgaben zu erfüllen und dies möglichst verträglich für die Stadt zu gestalten.
Ich halte ein ergebnisoffenes Gespräch auf Augenhöhe für einen guten Ansatz Probleme zu lösen. Umso ärgerlicher ist es, dass sich Dr. Wiegand dem verweigert hat. Nur im Dreiklang – OB, Stadtrat und Landesverwaltungsamt – wird es gelingen eine tragbare Lösung zu finden.15. März 2019 um 20:30 Uhr #340474Wolli, du bist mittlerweile so unterirdisch!!!
Erinnerst Du dich, in den 80er Jahren hast du dich noch mit den Freunden der ÖAG für mehr Umweltschutz eingesetzt – mit durchaus mutigen und inspirierenden Aktionen. Und Heute: nur noch Hass und Spott für alles, was nach Grün riecht. Wo kommt nur deine Verbitterung her, Alter Mann?15. Januar 2019 um 08:41 Uhr #335499Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Leute es gibt, die die Relevanz von Denkmalen fachlich einordnen können und sich über hopp oder top öffentlich auslassen.
Spätestens, wenn ein historisches Bauwerk von den Fachbehörden (hier Landesamt f. Archäologie und Denkmalpflege) als Denkmal deklariert wird ist dies zu akzeptieren! Denkmalschutz funktioniert so: eine Fachbehörde stellt die Denkmaleigenschaft fest und deklariert diese, durch das DschG LSA wird der Schutz rechtlich definiert. Für die Wahrung des Schutzstatus sind die Denkmalämter in den Kreisen und Kommunen, sowie die obere Denkmalschutzbehörde im Landesverwaltungsamt zuständig. (Achtung: verkürzte Darstellung)
Das alles kann man doof oder überflüssig finden (wenn man die Tragweite des Erhalts unseres kulturellen Erbe nicht versteht), es ändert aber nichts daran, dass Denkmalschutz unverhandelbar ist.
Und bitte, versucht bei den folgenden Kommentaren mal die Geschichte um die Hasi vom Grundstück/ Denkmal Hafenstraße 7 – der ehemaligen Gasanstalt zu trennen. Dann klappt es vielleicht auch mit weniger Schaum vor dem Mund.17. Februar 2017 um 10:14 Uhr #282921„Manche Diskussion ist daher öffentlich einfach mehr als unangebracht“ –
schön, daß Herr Sitta sich dann am Montag den 20.2. auf das MZ- Podium setzt und eine unangebrachte Diskussion mit seiner Meinung bereichert.22. August 2015 um 14:38 Uhr #169444Es hat mir außerordentlich Freude gemacht, zusammen mit so vielen Hallensern zu frühstücken. Es war eine gelungene Aktion, wo die Lebensfreude und eine gemeinsame Vorstellungen einer offenen Gesellschaft im besten Sinne und unverkrampft gelebt wurde. Danke an die Organisatoren allen voran an Bernd Wiegand.
Was die Zahlen anbelangt, ich hätte um die 1500 Teilnehmer geschätzt, ist aber immer schwer. Was den Kreis anbelangt, neben den Politikern und Wirtschaftsvertretern waren es vor allen „normale“ Bürger. Von Vorzeige-Elite-Veranstaltung keine Spur.16. Februar 2015 um 21:54 Uhr #139600„Einst standen hier Gründerzeithäuser, in der DDR vernachlässigt. Nach der Wende erfolgte der Abriss…“
Es ist immer einfach erklärt und stimmt doch nur halb. Ja, diese Gebäude wurden in der DDR vernachlässigt – genau so viel oder wenig, wie in der ganzen Stadt. Die Häuser wurden jahrzehntelang nicht gewartet und dennoch weitgehend genutzt. Erst nach der Wende wurde das Gebiet leergezogen und richtig vernachlässigt – bis zum Abriss. Darunter waren neben Mietskasernen prächtige Gründerzeitvillen.
28. Oktober 2013 um 14:25 Uhr #72752Appell gegen den drohenden Abriss der ehemaligen Weingärtenschule,
Böllberger Weg 188In seiner Sitzung am 30. Oktober 2013 wird der Stadtrat über den Gestaltungsbeschluss zum
Umbau des Böllberger Weges im Rahmen des Stadtbahnprogramms entscheiden. Damit
sollen für einen weiteren Streckenabschnitt im Verlauf der Straßenbahnlinie 1 die
Voraussetzungen für umfangreiche Straßenbaumaßnahmen geschaffen werden. Diese
Baumaßnahmen können zweifellos zur Lösung zahlreicher Verkehrsprobleme beitragen und
werden den Straßenzustand an vielen Stellen erheblich verbessern.
Die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Ausbauvariante im zweiten Abschnitt des
Böllberger Weges sieht jedoch auch den Abriss eines Baudenkmals vor. Zur Verbreiterung
der Trasse soll die ehemalige Weingärtenschule, das heutige Künstlerhaus 188, beseitigt
werden – ein eindrucksvoller Bau mit abwechslungsreicher Klinkerfassade, ein markantes
Beispiel für die Qualität des Schulbaus im ausgehenden 19. Jahrhundert.
Die Abrissbestrebungen haben einen überwiegend finanziellen Hintergrund – die erhofften
Fördermittel aus dem GVFG-Programm (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) des Bundes
können nur in Anspruch genommen werden, wenn die Straße zwei von den Fahrbahnen
getrennte Bahngleise erhält. Dies ist bei der jetzigen Breite der Straße tatsächlich nicht
umsetzbar. Es handelt sich jedoch nur um eine Strecke von ca. 100 m, und nur für dieses
Stück müsste eine alternative Finanzierung gefunden werden, der weit überwiegende Rest der
Planungen bliebe unberührt. Die Mehrkosten, die als städtischer Eigenanteil zu tragen sind,
werden auf ca. 500.000 EUR beziffert, eine in Relation zum Gesamtvorhaben vertretbare
Summe.
Der Denkmalschutz ist ein ebenso wichtiges Ziel der Stadtplanung wie die Verbesserung des
öffentlichen Nahverkehrs. Um das Eine nicht auf Kosten des Anderen durchzusetzen, ist die
Suche nach einem Kompromiss geboten, zumal es für eine verkehrstechnisch tragfähige
Lösung an dieser Engstelle verschiedene Vorschläge gibt. Planungen, die die Stadt dem
Verkehr anpassen, bedeuten einen Rückschritt in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts und
schienen längst überwunden.
Über ein pflichtgemäßes Bedauern hinaus ist seitens der Stadtverwaltung kein wirkliches
Bewusstsein für den mit dem Abriss des Baudenkmals verbundenen Verlust spürbar
geworden, weder in den Pressemitteilungen, noch in der Bürgerversammlung zum Thema am
21. 10. 2013 im Stadthaus. Dabei gäbe dieser Abriss auch ein fatales Signal: Wenn die Stadt
selbst die Beseitigung eines baulich völlig intakten und genutzten Denkmals betreibt,
schwächt sie ihre Überzeugungskraft gegenüber privaten Bauherren und Investoren mit
ebensolchen Absichten erheblich. Die endgültige Entscheidung über einen Abriss obliegt
allerdings der Oberen Denkmalschutzbehörde im Landesverwaltungsamt in Abstimmung mit
dem Landesamt für Archäologie und Denkmalpflege als Fachbehörde. Da keine Rede davon
sein kann, dass „alle Möglichkeiten zur Erhaltung des Denkmals ausgeschöpft“ sind, wie es
das Denkmalschutzgesetz des Landes Sachsen-Anhalt fordert, ist höchst fraglich, ob die
Genehmigung zum Abriss tatsächlich erteilt wird. Ein überwiegendes öffentliches Interesse an
einem Abriss des Denkmals zugunsten einer Verkehrslösung ist schwer festzustellen. Eine
Unterschriftensammlung für die Erhaltung der ehemaligen Weingärtenschule zählt bislang
mehr als 1800 Unterstützer (handschriftlich und in einer Online-Petition). Darunter finden
sich zahlreiche Vertreter des kulturellen Lebens in Halle, aber auch Bürger, die persönliche
Erinnerungen mit dem Schulgebäude oder dem Künstlerhaus verbinden und denen dieses
Denkmal als Identifikationsort wichtig ist. Ein Teil der Unterschriften wurde dem
Oberbürgermeister bereits auf der letzten Sitzung des Stadtrates am 25. 9. 2013 übergeben.
Wir appellieren an die Stadträte, die Stadtverwaltung, die HAVAG als Vorhabenträger und
die Öffentlichkeit, einen Abriss des Schulgebäudes am Böllberger Weg 188 nicht zuzulassen!Franz Jäger
Freunde der Bau- und KunstdenkmaleHenryk Löhr
Arbeitskreis Innenstadt
Halle, 25. Oktober 2013 -
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