Nach Unfall: Tierschützer fordern Kutschenverbot im Saalekreis

7. Dezember 2015 | Blaulicht | 13 Kommentare

Am vergangenen Samstag kam es auf der Landesstraße 144 zwischen Ostrau und Werderthau gegen 17 Uhr zu einem folgenschweren Unfall mit einer Pferdekutsche, bei dem zwei Menschen schwer verletzt wurden und ein Haflinger starb. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hat jetzt Landrat Frank Bannert gebeten, ein Verbot von Pferdekutschen im Saalekreis zu prüfen – zum Schutz von Mensch und Tier. Medienberichten zufolge fuhr ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf das von zwei Haflingern gezogene Gespann auf, so dass dieses schwer beschädigt wurde und umkippte. Durch die Wucht des Aufpralls rutschte der VW Golf Kombi auf den Grünstreifen der Gegenseite – die Fahrerin wurde leicht verletzt. Die schwer verletzten 56 und 59 Jahre alten Kutschinsassen, ein Mann und eine Frau, wurden ins hallesche Krankenhaus Bergmannstrost gebracht. Die Frau musste sofort auf die Intensivstation verlegt werden. Die Polizei ermittelt. PETA veröffentlichte Anfang 2015 das vierte Jahr in Folge einen neuen Pferdekutschen-Unfallrekord und warnt eindringlich vor solchen Fahrten: Bei mindestens 60 Vorfällen wurden 2014 insgesamt 88 Fahrgäste zum Teil schwer verletzt.

„Die langsamen Pferdekutschen verursachen auf den Straßen immer wieder gefährliche Situationen. Sie gehören einfach nicht in den modernen Straßenverkehr.“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Die Gefährte verfügen zudem weder über sichere Bremssysteme, Airbags, noch über eine Knautschzone. Schwere Unfälle sind daher vorprogrammiert. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“

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