Anschlag von Halle – Der Prozess beginnt

21. Juli 2020 | Meldungen, Nachrichten, Vermischtes | 7 Kommentare

 

Nach dem antisemitischen Anschlag in Halle im Oktober 2019, bei dem zwei Menschen getötet wurden, wird dem Attentäter Stephan Balliet heute im Magdeburger Landgericht der Prozess gemacht. Ihm werden neben zweifachem Mord auch 68-facher versuchter Mord, räuberische Erpressung, Volksverhetzung, gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Da er vor einem Monat einen Fluchtversuch aus der JVA in Halle unternommen hatte, muss er heute in Fußfesseln vor den Richter treten.

Bei dem Gerichtsverfahren treten außerdem 43 Nebenkläger auf, die sowohl Opfer seines Terror- und Gewaltaktes wie auch Angehörige dieser sind und ihrerseits von 21 Rechtsanwälten unterstützt werden. Weiterhin sollen insgesamt 147 Zeugen angehört werden.

Es ist somit der bisher größte Prozess in Sachsen-Anhalt, der auch über die Landesgrenzen hinweg enorme Aufmerksamkeit auf sich zieht. Reporter aus aller Welt haben sich zum Prozessauftakt angemeldet.

Aufgrund des großen Interesses und aus Mangel an Platz, teilte das zuständige Oberlandesgericht in Naumburg daher mit, den Prozess ins Magdeburger Landgericht zu verlegen.

Mit juristischen Problemen seitens der Anklage wird allerdings nicht gerechnet. Bis zum 18. Verhandlungstermin am 14. Oktober sollen alle Zeugen vernommen und das erwartete Strafmaß von lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verkündet werden.

Stephan Balliet hatte seine Tat mit einer Helmkamera gefilmt und live ins Internet übertragen. Reue zeigt der 28-jährige dabei bis heute nicht. Zynisch soll er kommentiert haben, er bedauere nur, die falschen Menschen getötet zu haben, weil er es eigentlich auf Juden und Muslime abgesehen habe.

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