Ein historischer Rundgang mit Dr. Claus Veltmann
Am Dienstag, dem 1. April 2025, um 17:00 Uhr, lädt Dr. Claus Veltmann zu einer besonderen Sonderführung durch die Franckeschen Stiftungen ein. Der Rundgang, der an den 80. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges erinnert, führt von der historischen Waisenhausanlage über den Lindenhof bis hin zur Latina und beleuchtet die bewegte Zeit zwischen 1918 und 1956.
An verschiedenen Stationen wird die Geschichte der Franckeschen Stiftungen während und nach dem Krieg nachgezeichnet. Besondere Aufmerksamkeit gilt den verheerenden Bombenangriffen auf Halle am 31. März 1945. Historische Fotos zeigen die Zerstörungen und die vielen Opfer, die vor allem in der Latina zu beklagen waren. Ein Augenzeugenbericht lässt die dramatischen Ereignisse für die Teilnehmenden lebendig werden.
Der Rundgang thematisiert auch die schwierige Zeit nach dem Krieg: Die von der sowjetischen Besatzungsmacht eingesetzte Regierung löste die Franckeschen Stiftungen auf und integrierte sie als „Pädagogisches Institut“ in die Martin-Luther-Universität. Zugleich wurde die Versorgung der Waisenkinder eingestellt, und viele Gebäude wurden von der neu gegründeten „Arbeiter- und Bauernfakultät“ genutzt.
Die Franckeschen Stiftungen sammeln die Erinnerungen von Zeitzeugen dieser Zeit. Wer eigene Erlebnisse oder Fotos aus der Zeit vor dem Wiederaufbau der Stiftungen teilen möchte, ist herzlich eingeladen, dies unter zeitzeugen.francke-halle.de zu tun. Auch auf den Social-Media-Kanälen können Erinnerungen unter dem Hashtag #zeitzeugenfrancke geteilt werden. Im Informationszentrum vor Ort (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr) liegt ein Zeitzeugenbuch bereit, in das persönliche Erinnerungen eingetragen werden können.
Details zur Veranstaltung:
- Wann: 1. April 2025, 17:00 Uhr
- Treffpunkt: Infozentrum im Francke-Wohnhaus (Haus 28)
- Eintritt: 2 Euro pro Person
Nutzen Sie die Gelegenheit, einen wichtigen Teil der Geschichte Halle’s und der Franckeschen Stiftungen kennenzulernen und sich mit den Erinnerungen der Zeitzeugen auseinanderzusetzen.
One comment on “Sonderführung in den Franckeschen Stiftungen anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges”
Ich habe diese Zeit miterlebt und kann sie nicht vergessen, weil alles sehr schlimm war.
Andererseits muss man eine solche Zeit erlebt haben, um dankbar zu sein für F r i e d e n. Ein nicht zutreffender Vergleich sind Hochwasserkatstrophen, wo manche alles verloren haben an Hab und Gut.
Ich bin dankbar dafür, dass wir ihn (noch) haben, ich genieße, eine Wohnung zu haben, ich kann noch eine warme Stube schätzen und bei jedem Stück, das ausgesondert wird, weil es schadhaft wurde, überlege ich, was man daraus noch machen könnte bzw. wem es noch dienlich sein könnte.
Luxus brauche ich nicht, andere Dinge sind wichtiger, die man zum Leben braucht.
Gleichaltrige und ich sind durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre in ihren Ansprüchen viel bescheidener und auch dankbarer.