Skip to content
HalleSpektrum.de – Onlinemagazin aus Halle (Saale) Logo

Musik als Ausdrucksmittel für das Unaussprechliche: Das sechste Sinfoniekonzert der Staatskapelle

Am Sonntag, den 30. März 2025, und Montag, den 31. März 2025, lädt die Staatskapelle Halle zu ihrem »6. Sinfoniekonzert« ein, das im Zeichen der intensiven Auseinandersetzung mit den tiefsten menschlichen Gefühlen steht. Einsamkeit, Trauer und Hoffnung – diese Emotionen, die uns als Gemeinschaft verbinden, werden in einer einzigartigen musikalischen Darbietung zum Leben erweckt.

Unter der Leitung von Fabrice Bollon präsentiert das Konzert Werke, die sowohl persönliche Krisen als auch die spirituelle Suche nach Trost und Heilung widerspiegeln. Der gefeierte Cellist Julian Steckel übernimmt die Rolle des Solisten und wird nicht nur mit seiner herausragenden Technik, sondern auch mit seiner emotionalen Tiefe das Publikum in eine innere Reise der Klänge entführen.

Besonders beeindruckend wird die Interpretation von Ernest Blochs »Schelomo« für Violoncello und Orchester sein. In diesem Werk spiegelt das Cello die klagende Stimme des alten Königs Salomo wider, der in der dunklen Weisheit des Buches Kohelet die Vergänglichkeit des Lebens und die Vergeblichkeit menschlicher Anstrengungen erkennt. Bloch komponierte »Schelomo« in einer Zeit persönlicher Schwierigkeiten und verarbeitete hier seine eigene Trauer und Resignation. Für seine Interpretation dieses Werkes wurde Julian Steckel 2012 mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet.

Ein weiteres Highlight des Konzerts wird Peter Tschaikowskys 4. Sinfonie sein. Diese Sinfonie ist ein musikalisches Porträt des Schmerzes und der persönlichen Krise des Komponisten, der sich in einer Lebensphase voller Zweifel und Depressionen befand. Doch trotz des Dunkels, das die Musik durchzieht, gibt es auch Momente der Hoffnung und des Überlebens, die die Sinfonie zu einem bedeutungsvollen musikalischen Erlebnis machen.

Das Programm wird durch Anton Weberns »Im Sommerwind M 63« ergänzt, ein Werk, das nach dem Tod des Komponisten entdeckt wurde und die damalige Avantgarde der Musikszene erschütterte. Webern, der bis dahin als »Mathematiker der Töne« bekannt war, überrascht hier mit einem späten romantischen Werk, das die Hörgewohnheiten seiner Zeit in Frage stellte.

Das »6. Sinfoniekonzert« wird zweimal aufgeführt: am 30. März um 11:00 Uhr und am 31. März um 19:30 Uhr in der Händel Halle in Halle (Saale). Darüber hinaus wird das Konzert auch in Marburg im Erwin-Piscator-Haus am 6. April 2025, um 19:00 Uhr, zu hören sein.

Programminformationen:

  • Anton Webern: Im Sommerwind M 63
  • Ernest Bloch: Schelomo für Violoncello und Orchester, B 39
  • Peter I. Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36

Besetzung:

  • Dirigent: Fabrice Bollon
  • Orchester: Staatskapelle Halle
  • Violoncello: Julian Steckel

Schreibe einen Kommentar