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Knoblauchmittwoch auf der Würfelwiese

Sage und schreibe 15 Kilogramm Knoblauch hatte der Vorsitzende der Knoblauchmittwochsgesellschaft für das traditionelle Fest auf der Würfelwiese gespendet bekommen. Der Obsthof Höhnstedt hatte die Säcke mit den weißen, durftenden Knollen gestiftet. Vorsitzender Stefan Schulz mußte die duftende Fracht mit seinem Wagen zur Ziegelwiese fahren : „noch nie bin ich so gerne Auto gefahren“, sagt er.

Abermals hatten sich mehrere hundert Hallenser auf der Würfelwiese versammelt, wo es neben Knoblauch in allen Variationen (frisch, geröstet, oder als Suppe) auch noch einen Grillstand, einen Stand mit Honigspezialitäten und selbstverständlich einen Bierwagen gab. Stefan Schulz und Moderator Norbert Böhnke eröffneten das Fest mit dem rituellen Verzehr je einer Zehe, die mit einem tüchtigen Schluck Bier sofort hinunter gespült werden mußte. „Wer an diesem Tage Knoblauch ißt, bleibt das ganze Jahr gesund“, verkündeten sie. Auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand war erschienen und hielt eine kurze Ansprache,  denn dieses  Jahr hatte er sogar die Schirmherrschaft übertragen bekommen. Musikalische Darbietungen lockerten die fröhliche Runde auf – so präsentierten die „Hallesaaler“ eine eigene Komposition zum Knoblauchsfest, und das dreiköpfige „Knoblauchsmittwochsorchester“ spielte und sang virtuose Volkslieder im Stil eines Wiener Kaffeehausensembles.

Zur Facebookseite der Knoblauchmittwochsgesellschaft

 

5 comments on “Knoblauchmittwoch auf der Würfelwiese”

  1. Wie wäre es mit einer Preisverleihung?
    Der Esel, der auf Knoblauch geht oder so!
    Damit der Stifter nicht stiften geht.
    Und ein eigener Song wird doch sicher auch gesucht?
    „Wir winden Dir den Knoblauchkranz, mit schönen rosa Knoholen“

  2. und ein Korporierter posiert infantil bunt bebändert, sich am Biere festhaltend…

    Ach, wie fruchtbar ist der reaktionäre Schoß noch immer.

  3. Es war ein Volksfest mit fröhlichen Gesichtern und sich unterhaltenden jungen und v.a. älteren Gästen. An liebevoll geschmückten kulinarischen Verkaufsständen bildeten sich zeitweise auch längere Schlangen, was bei der Aussicht auf hochqualitative Gaumenfreuden offenbar gern in Kauf genommen wurde. Man konnte sich an unterschiedlichen Musikstilrichtungen erfreuen – oder auch weghören, die Lautstärke war angenehm. Ein eleganter Herr mit Kreissäge warf launig Centstücke in die Runde, und siehe da, die Kinder waren beschäftigt! Ein unaufgeregtes, für mich beeindruckendes Fest. …

  4. Ach @fractus, kennst du den „Korportierten“ persönlich?
    Was würdest du denken, wenn ich dir versichern würde, dass es sich bei ihm im reellen Leben um einen liberalen, auf seine Art unkonventionellen, liebenswerten Zeitgenossen handelt?

  5. @Lou,
    es ist natürlich jedem selbst überlassen, wenn er sich in der Öffentlichkeit zu einer vordemokratisch organisierten Gruppierung bekennt, die 1945 nicht umsonst von den Allierten zunächst verboten worden ist. Das er als Mitglied der pflichtschlagenden Vitebergia (wie sich aus den sichtbaren Farben ergibt) sich hierfür sein Gesicht vernarben ließ, macht ihn durchaus nicht symphatischer.

    Es ist eine Frage des Anstandes ob man Mitgliedern solchen, nach dem Prinzip des lebenslangen Dienens und Herrschens organisierten, elitären Gruppierungen bei öffentlichen Veranstaltungen Raum gibt, sich bebändert zu präsentieren. Ebenso wie ich es für eine moralische und politische Notwendigkiet halte, eben genau dieses Auftreten entschieden zu kritisieren.
    Und nein @Lou, dazu muß ich den konkret auftetenden Bebänderten nicht persönlich kennen. Als Mensch ist er mir da auch ziemlich schnurzegal.

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