Auch wenn die Hanse aktuell für Kunsthistoriker keine Rolle mehr zu spielen scheint (siehe unsere Besprechung zum zweibändigen „Biller“), wird sie doch in Halle zunehmend gewürdigt. Am Saalestammtisch am gestrigen Abend, der neben dem Hansethema eine Vorstellung des Technischen Halloren- und Salinemuseums, den aktuellen Stand des Saale-Elster-Kanals, Advent an der Saale, und die Öffnung der wilden Saale im Jahre 2017 besprochen hat, stellte der Hanseverein sein neues Konzept und die Einrichtung eines Hansehauses/Hansehauses vor. Der Pachtvertrag läuft auf 10 Jahre, so dass der Betrieb der neuen Bildungseinrichtung für einige Zeit gesichert sein dürfte. Die Hansescheune richtet sich neben dem Angebot an den an der Hanse interessierten Hallenser vornehmlich an Schulen, um mit der Vermittlung der Zeit der Hanse einen weiteren „außerschulischen Lernort“ zu bieten. Daneben wird der Hanseverein auch weiterhin sein an der Saale befindliches Hansefest Ende Mai ausrichten und plant ein Buch über die Hanse und Hanse am Ende des Jahre 2018. Weiterhin soll auch das Projekt „Von Dom zu Dom“ mit Unterstützung des Hansevereins durchgeführt werden.

Hintergrund:
Seit 2001 ist die Stadt Halle wieder Mitglied in der „neuen Hanse“. Historisch wurde Halle 1281 das erste Mal urkundlich als Mitglied der Hanse erwähnt und war dort ca. 200 Jahre Mitglied, bevor die Stadt von ihrem Stadtherrn, dem Magdeburger Erzbischof, gezwungen wurde, dem Städtebund wieder zu verlassen. Der Erzbischof handelte hier nicht nur im eigenen Machtinteresse, sondern auch im Sinne des geltenden Rechtes, nachdem Städtbündnisse im Geltungsbereich des Heiligen Römischen Reiches verboten waren, was mächtige Städte wie Lübeck, Köln oder Hamburg nicht davon abhielt, diese dennoch zu schließen. Zurück zur „neuen Hanse“: Im Rahmen der Neugründung, so berichtete Muchau, der Vorsitzende des Hansevereines, fanden sich 2012 sächsische Städte zusammen, um die „sächsische Hanse“ zu gründen. Diese soll dazu dienen, sich gegenseitig bei Hanseaktivitäten zu unterstützen.
2 comments on “Halle bekommt eine Hansescheune”
Sind wir ehrlich, die Hanse geht den meisten am A… vorbei.
Sie spielt in der Geschichte der Stadt keine Rolle, ist sicher ein schönes Hobby, mehr aber auch nichtt
Wer waren den die „Pfeffersäcke“ von Halle?
Nun ja, die Pfeffersäcke haben die Stadt einst zur Stadt gemacht. Vielleicht spielte die Hanse keine große Rolle, aber sie war fester Bestandteil, wenn man die Geschichte etwas näher kennt. Aber es reicht ja heute eine oberflächliche Meinung. Ja, ein schönes Hobby ist es und warum sollte das nicht ein wenig mehr sein oder ebensoviel wie das Hobby Kommentare abzugeben, die etwas oberflächlich erscheinen. Das mit dem A.. vorbei bei den meisten Leuten, da stimme ich zu, obwohl ich dann nur die wenigsten Leute kenne.