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Erbe der Braunkohleindustrie: Ergebnisse der Erfassungsprojekte jetzt online

Was bleibt von der Braunkohle, wenn der Abbau in den kommenden Jahren endet? Eine umfassende Antwort auf diese Frage liefert nun die digitale Sammlung der Ergebnisse aus vier Erfassungsprojekten, die im Zeitraum von Ende 2020 bis Mitte 2024 durchgeführt wurden. In den heute noch aktiven Braunkohlerevieren von Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wurde das materielle Erbe der Braunkohleindustrie dokumentiert – von riesigen Tagebaugroßgeräten bis zu ehemaligen Werksiedlungen und Restlochseen.

Ziel dieser Projekte war es, die zahlreichen historischen Relikte der Braunkohleindustrie zu erfassen und ihre landschafts- sowie kulturprägenden Dimensionen sichtbar zu machen. Über 8.000 Objekte wurden dabei beschrieben, fotografiert und kartiert. Die Bandbreite reicht von den technischen Anlagen wie Brikettfabriken, Kohlebahnen und Kraftwerken bis hin zu den städtebaulichen Strukturen der Industrieniederlassungen und den geprägten Landschaften, die noch heute von der Kohlenutzung zeugen.

Ein zentrales Anliegen der Erfassungsprojekte war es, die Geschichte und das kulturelle Erbe der Braunkohleindustrie langfristig zu bewahren – nicht nur als wirtschaftlichen Sektor, sondern auch als Teil der Lebensgeschichte vieler Menschen. Denn die Braunkohle war nicht nur ein bedeutender Arbeitgeber in den betroffenen Regionen, sondern prägte auch die Identitäten und Biografien zahlloser Familien. Zugleich hat die Industrie die Landschaften von einst grundlegend verändert und prägt sie bis heute.

Die Erfassungsprojekte wurden unter Federführung der Denkmalfachämter der beteiligten Länder im Rahmen des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) durchgeführt und mit einer Förderung von fast sieben Millionen Euro durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) unterstützt. Das Ziel war, die Braunkohlenutzung und ihre Auswirkungen auf Kultur, Wirtschaft und Landschaft zu dokumentieren und mögliche Nachnutzungspotenziale für die hinterlassenen materiellen Relikte zu ermitteln.

Alle Ergebnisse sind nun in einem länderübergreifenden Informationssystem einsehbar: KuLaDig, das digitale Archiv des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), ermöglicht es, die Objekte der Braunkohleindustrie online zu erkunden. Unter den folgenden Links können Interessierte auf die detaillierte Dokumentation zugreifen und sich einen umfassenden Überblick über das Erbe der Braunkohlenutzung verschaffen:

Die Erfassung dieser Zeugnisse ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung des kulturellen Erbes, sondern auch ein bedeutender Schritt für die Region, um das Wissen über den Kohlenbergbau und seine Auswirkungen in die Zukunft zu tragen. Sie hilft dabei, die Geschichte dieser Industrienutzung zu vermitteln und gleichzeitig die Bewahrung des Baubestands zu fördern.

In der Zukunft könnte dieses Erbe eine entscheidende Rolle spielen, wenn es darum geht, die transformierten Landschaften und Bauten einer neuen Nutzung zuzuführen und so die Geschichte der Braunkohleindustrie lebendig zu halten.

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