Wund(er)Kallus

17. Februar 2019 | Bild der Woche | 4 Kommentare

Wund(er)-Kallus

Irgendwie war es in die Ferne gedrungen, dass Georg Bauer gelegentlich einen „rätselhaften Auftritt“ im Hallespektrum hatte. Vermutlich infolge dessen hatte er elektronische Post erhalten. Ein alter Bekannter hatte ihm ein mehr oder weniger gelungenes verzerrtes Foto mit gefälschten Farben mit der Frage „Brutblatt?“ geschickt.

Und tatsächlich schien da auf einem Blatt eine junge Pflanze zu wachsen. Das Brutblatt von „Goethes Gnaden“ – es war in den 70-ern des vorigen Jahrhunderts wohl ein Verkaufsschlager in Weimar – sah natürlich komplett anders aus. Die Erinnerung an ein Seminar der Pflanzenphysiologie brachte G. B. schließlich doch recht schnell auf die Lösung und er dachte sich, dass es wohl mal wieder Zeit sei, beim Hallespektrum mitzumischen und nun richtet sich die Frage an die zugehörige Leserschaft …

Ein Stichwort aus dem Seminar hat es dann auch in die Überschrift gebracht. Für die, die damals nicht mit dabei waren, seien noch ein paar paradoxe (?) Hinweise gegeben: Trotz der Behaarung ist die gesuchte Pflanze nicht besonders trockenresistent. Der Wärme bedarf sie, aber die Sonne ist ihr zu hell/zu warm. Obwohl sie regional wohl recht häufig anzutreffen ist, scheint sie fern ihrer Heimat ein echter Stubenhocker zu sein. Aus botanisch-systematischer Sicht führt ihr Namen in die Irre.

Wer ist nun verwirrt? Wer hat eine klare Antwort? Wer wagt das Spiel der (verschwommenen) Andeutung?

(F.H.)

 

Auflösung der letzten Pflanze der Woche ( Pflanze mit männerzähmendem Blick): Buphthalmum salicifolium, Ochsenauge.

Gesucht war das Ochsenauge, auch als Rindsauge bekannt, ein Korbblüter. Der deutsche Artname leitet sich aus der botanischen Bezeichnung ab: Buphthalmum salicifolium (bous griech. Rind; ophthalmos griech. Auge; folium Blatt; salicium von salix Weide).

(H.J. Ferenz)

Print Friendly, PDF & Email
4 Kommentare

Kommentar schreiben