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Von wundersamen Stäben, lasterhaften Tänzen und einer unglückseligen Speise

Kapitel I: Wie ein unscheinbares Wunder einen Mann zum Anführer machte – und ihn dennoch nicht vor dem Scheitern bewahrte.

Zwölf Männer legten ihre Stäbe nieder und warteten. Einer von ihnen sollte auserwählt werden, doch nicht durch Menschenhand. Da geschah das Unglaubliche: Ein Stab begann zu grünen, ein deutliches Zeichen. Der Erwählte trat sein Amt an, wurde ein Führer, ein Prophet. Doch Ruhm und Verantwortung sind trügerisch. Als sein Volk sich einem goldenen Trugbild zuwandte, versagte ihm sein göttliches Zeichen den Beistand. Und so verschwand er aus der Geschichte, sein einst grüner Stab nutzlos wie trocknes Holz.

Kapitel II: Ein Stab, ein Duft, ein tödlicher Tanz – wie Lust und Untergang oft nah beieinanderliegen.

Ein appetitlicher Geruch nach Verwesung durchzog die Luft. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Tänzer sich einfanden – winzige Geschöpfe, von unstillbarem Verlangen getrieben. Sie umkreisten die glitschige Säule, berauscht, hingerissen, bis ihre Kräfte versagten. Sie fielen, wurden verschlungen, und doch – im nächsten Herbst wiederholte sich das Spiel. Denn das Leben vergeht, nur um sich zu erneuern, stets in der gleichen, tödlichen Ekstase.

Kapitel III: Eine Verwechslung, ein brennender Schmerz – und die bittere Erkenntnis, dass die Natur keine Fehler verzeiht.

Mit hungrigem Blick streifte Nixi durch den Wald. Endlich, das ersehnte Grün! Bärlauch, endlich Bärlauch. Sie pflückte, kostete – und erstarrte. Ein scharfer Schmerz schnitt durch ihren Hals, ihre Zunge schwoll, die Luft wurde knapp. Sie rang nach Atem, stolperte, dann wurde alles schwarz. Im Krankenhaus kämpften die Ärzte um ihre Luft – und sie überlegte, wie schmal die Grenze zwischen Genuss und Gefahr sein konnte.

Kapitel IV: Hunger trieb sie durch den winterlichen Wald – doch nicht jede Wurzel, die nährt, ist auch sicher.

Sie scharrten im Boden, suchten, fanden. Runde Knollen, fest und nahrhaft, ein Geschenk der Erde. Doch die Weise unter ihnen warnte: Nicht roh essen! Abkochen, das Wasser verwerfen, immer wieder, bis die brennende Schärfe wich. Doch wer die Geduld verlor, den strafte die Natur mit feuriger Qual auf der Zunge.

Kapitel V: Von einer seltsamen Vergiftung, zwei Pflanzen, die ein gemeinsames Geheimnis teilten – und einer sanften Regung, die sich zwischen den Zeilen verbarg.

Heino überlegte. Das Gift war ihm ein Rätsel: Eine Pflanze kaum gefährlicher als Rhabarber, die andere dagegen ein brennendes Inferno. Warum? Doch während er noch nach Antworten suchte, dachte er an Nixi. An ihren geschwollenen Mund, an die Röte auf ihren Wangen, als sie im Krankenhausbett lag. Noch heute würde er sie abholen – und ein leises Prickeln lief über seine Haut bei dem Gedanken, ihre Lippen bald wiederzusehen. Zumal mit Elfirede sowieso so ziemlich alles aus war.

Eine merkwürdige Geschichte. Wir sehen schon : wieder wirres Zeug aus der Pflanzenredaktion.

  1. Welches Pflanze steckt hinter diesen Geschichten?
  2. Im Beitragsbild trägt die ziemlich overstylte Nixi eine merkwürdige mit einem goldenen Kalb um den Hals. Ein möglicher Hinweis auf die Lösung?
  3. Welche vielleicht sogar tödliche Verwechslung hatte Nixi beinahe das Leben gekostet? Was war das für ein Gift?
  4. Was hat es mit dem „tödlichen Tanz“ im zweiten Kapitel auf sich? Welche Strategie steckt hinter dieser Pflanze?
  5. Warum muss man die Wurzel aus Kapitel IV so sorgfältig zubereiten, bevor man sie isst?
  6. Was verbindet diese Pflanze mit dem Sauerklee aus der vorangegangen Pflanze der Woche?

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Hufeisen-und-andere-Gluecksbringer“)

Wir suchten gleich zwei Pflanzen, und Nhu Dengh hatte herausgefunden: „Hornsauerklee, Oxalis Corniculata, ein rotblättriger sehr hartnäckiger Klee, mit zauberhaften gelben Blüten , den könnte Fräulen Nixi auch im Winter im Hof finden. Aus der gleichen Familie stammt der Glücksklee, Oxalis tetraphylia. Hier handelt es sich um eine Zimmerpflanze, die nur im Sommer im Freien gedeiht. „

Was der Hornsauerklee mit dem Glücksbringer zu tun hat: Die Samenstände sehen aus wie kleine Hörnchen. Die Kapselfrücht platzen bei Reife auf und verschleudern dann die feinen Samen. Das Cornicello ist ein insbesondere in Süditalien verbreiteter Glücksbringer. Er ist traditionell aus Koralle, Horn oder rotem Kunststoff gefertigt. Ursprünglich war es ein stilisiertes Stier- oder Antilopenhorn, das Fruchtbarkeit und Stärke symbolisieren soll. Es ist also kein Pflanzenteil, sondern ein Amulett mit tierischer Symbolik.

Oxalis corniculata (Horn-Sauerklee) und Oxalis tetraphylla (Glücksklee) sind zwei verschiedene Arten der Gattung Oxalis (Sauerklee), die sich in mehreren Merkmalen unterscheiden:

Oxalis corniculata (Horn-Sauerklee)

  • Aussehen: Kleine, kriechende Pflanze mit dünnen, roten oder grünen Stängeln. Die Blätter bestehen aus drei herzförmigen Fiederblättchen und sind oft leicht rötlich gefärbt.
  • Blüten: Gelb, klein, mit fünf Blütenblättern.
  • Wachstum: Wächst bodendeckend und kann als Unkraut vorkommen.
  • Vorkommen: Weltweit verbreitet, oft in Gärten, Rasenflächen und zwischen Pflastersteinen.
  • Besonderheit: Kann durch unterirdische Ausläufer und Samen (Schleudermechanismus) schnell neue Flächen besiedeln.

Oxalis tetraphylla (Glücksklee)

  • Aussehen: Aufrecht wachsende Pflanze mit vierteiligen Blättern, die in der Mitte oft eine dunkle Färbung haben.
  • Blüten: Rötlich-pink, größer als bei Oxalis corniculata, mit fünf Blütenblättern.
  • Wachstum: Bildet Knollen, aus denen im Frühjahr neue Pflanzen austreiben.
  • Vorkommen: Ursprünglich aus Mexiko, in Europa als Zierpflanze beliebt (oft als Glücksklee zu Silvester verkauft).
  • Besonderheit: Wird oft als Zimmerpflanze oder im Garten kultiviert, ist nicht winterhart.

Unterschiede auf einen Blick:

MerkmalOxalis corniculataOxalis tetraphylla
Blätter3-teilig, oft rötlich4-teilig, oft mit dunkler Mitte
BlütenfarbeGelbRötlich-pink
WuchsformKriechend, bodendeckendAufrecht aus Knollen wachsend
HerkunftWeltweit verbreitetUrsprünglich Mexiko
WinterhärteJaNein

Sauerklee-Arten (Oxalis spp.) enthalten Oxalsäure und deren Salze, die Oxalate. Diese Stoffe können in hohen Mengen gesundheitsschädlich sein, da sie die Calciumaufnahme hemmen und zur Bildung von Nierensteinen führen können. Besonders für Haustiere und empfindliche Menschen kann der Verzehr großer Mengen problematisch sein.

Weitere Pflanzen der Woche findet Ihr in unserem Archiv – seit 2016, ohne Auslassung, jede Woche eine.

5 comments on “Von wundersamen Stäben, lasterhaften Tänzen und einer unglückseligen Speise”

  1. Wemmer dem Blick der Ische folcht, mergkt mr jans deitlich, dass die nich die Flanze
    anguckt, wondern off den Schtab, den Heino da…naja,, …wemmer im Grien‘ is un e mah muss…als Mann… also ich find’es vrzeihlich. Awwer die is enddeischt, se had wo mehr erwardt‘ , weil Heino ihr deidliche Awanksen machde, rejelrecht offdringtlich war je der Gerl! Zu sein Junsten muss’ch sachen: Warum’enne donnert se sich ooch so verfiererisch off un denn bei der Gäde jezz.Da treckt mr doch nich nur e Hemde an un behenklt sich mit joldnen Gedden un denn ooch noch e joldnes Gälbchen….E Maler hädde die maln missen, awwer so eener, ders droff hat, de Oochen so ze maln (awwer das gann ehmd nich jeder), dasse dem Bedrachder iwwerall hin folchen, jans ejahl aus welcher Richdungk der sich das Bild ankneistet… Awwer nu isses raus… ICH GANN DA NISCHT DRFOR. Un ungene had se velleichd jar nischt an… Na, ich weeß je nich…die Juchend heidzedache…. latschen mit Schiens rumher, wo de nackchen Knien raausgucken, wolln awwer ellejant wigkn… die will Heinon nur anmachen, gloobts mr mah.
    Un weil sich alles um Schtäwe dreht, noch drzu um jiftche un schon durch Bedalbschen Jefahr beschteht, sach’ich mah, dasses Aronschtab is, der jesucht werd. Da genntr Jift droff nehm- jlei von dem Aronschtab, der hat nämich e Hoofen Oxalat in sich drinne und ooc h noch andres Jift.

  2. Ja, ärgerlich, aber die Rolle der „ Elfriede“ mussten wir rausnehmen. Das ist wie beim @Tatort“. irgendwann sind die Zuschauer einfach nur von dieser Figur genervt, wie die Einschaltquoten nun mal zeigen. Etwas Jüngeres musste da her, das sagen in Umfragen sogar die männlichen Leser, die sonst immer sich seit 2016 an den Pflanzenrätsel beteiligt haben. Thats business, stupid. Kann aber auch sein, dass Heino aus der Serie fliegt. Darüber sollten dann aber auch die Leser entscheiden. per Mitgliederentscheid. ( Hinweis: Die Figur von „Elfriede“ wurde bisher von der Schauspielerin Sakia Eskens gespielt, die Studioaufnahmen erfolgten im umgebauten Tischtenniskeller ihrer Gesamtschule in Baden-Würtemberg). That‘s Zeitenwende, Stupid.Folgen wir also der nicht unhübschen Jungen Göttergöre Nixi, und fragen uns, was für ein goldenesTeil die überkandidelte Kuh da um den Hals trägt. Und glaubt nicht, sie sei doof. Sie wird Heino in die Tasche stecken, so steht es im Drehbuch.

  3. Das haben wir ja mal im Religionsunterricht gelernt. Während Moses unterwegs ist, er wartet auf die Gebotstafeln auf dem Berg Sinai, nervt das Volk der Israeliten Moses Bruder Aaron, den ranghöchsten Priester des Volkes, sie wollen was zum Anbeten. Das war die „Geburt“ des Goldenen Kalbes, welches die Israeliten aus ihren Goldvorräten selbst bastelten.

  4. Noch eine Frage an die Redaktion, steht für die Rolle der Nixi Annalena Baerbook zu Verfügung?

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