Vom Naturlehrpfad abgewichen!

27. April 2020 | Bild der Woche | 9 Kommentare

Zufrieden wischte sich Georg den Schweiß von der Stirn – es war nicht nur sehr warm an diesem Apriltag – auch im übertragenem Sinne hatte ihm unsere Pflanze der Woche den Schweiß auf die Stirn getrieben, aber nun war das Bild „im Kasten“. Angefangen hatte die Geschichte für Georg bei einem Spaziergang auf dem Naturlehrpfad der Heide zur Weihnachtszeit. Dort stand (eigentlich) eine Allerweltspflanze und ward gepriesen. Dichter, Denker, Komponisten, Rezitatoren, Sänger und Heilkundige hatten ihr Zeit gewidmet. Bei kultischen Handlungen spielt (e) sie eine zentrale Rolle.

Aber wer hat ihr schon mal beim Keimen zugesehen? Georg wollte es nicht verpassen und hatte damals einzelne Früchte gesammelt, die da zwischen dem Laub versteckt waren. Richtig fündig war er aber erst etwas später in einem Park geworden, wobei sich hier eine gewisse Unschärfe ergibt, da unsere Pflanze in zwei eng verwandten Arten vorkommt. Allerdings führten die Sammelleidenschaft und ihre „Fortsetzung“ trotz einiger gärtnerischer Tricks nicht zur Keimung auf dem Fensterbrett. Umso größer war die Freude, als im oben schon erwähnten Park das gezeigte Foto gelang.

Wer hat diese Keimblätter schon mal gesehen? Wer kann weitere Hinweise zur Pflanze geben?

(F.H.)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („machen Viren Flecken?“): die Schachbrettblume, Frittilaria meleagris

Frittilaria meleagris

Nhu Deng kannte de gesuchte Pflanze, auch wenn wir ihr Bild etwas „verpixelt“ haben.  Der Name Fritillaria, so schreibt Nhu Deng, soll auf das lateinische Wort fritillus für „Würfelbecher“ zurückgehen. „An einen Würfelbecher erinnert die Blütenform. Gemüse kann von Viren befallen werden, beschrieben werden in der Literatur der Bohnenmosaik-Virus und der Gurkenmosaik- Virus“. Das ist korrekt, und einige Viren sind im Gartenbau Plagegeister, die von Blattläusen übertragen werden. Sie führen zu verkümmertem Wuchs und Ernteeinbußen. Es gibt viele „Mosaikviren“ im Pflanzenreich. Das erste, der entdeckt wurde, ist das Tabakmosaikvirus, der viele Nachtschattengewächse befällt. 1935 wurde es erstmals isoliert. Dabei stellte man fest, dass es in der Lage ist, sich regelmäßig anzuordnen und damit „Kristalle“ zu bilden.  Die Entdeckung der Proteindoppelscheibe des Virus und die  Strukturaufklärung der  Nukleinsäure-Protein-Komplexe (seit 1953) brachte Aaron Klug 1982 den Nobelpreis ein. Seit der Forschungen von Aaron Klug weiß man überhaupt erst, wie Viren funktionieren. (HW)

„Kristallisierte“ Tabakmosaikviren im Transmissionselektronenmikroskop

Pflanze verpasst? Hier finden Sie alle Pflanzen der Woche. Ein bunter Garten, seit  2016:

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