Keine Hilfe für unser wichtigstes Stoffwechselorgan

25. Januar 2021 | Bild der Woche | 4 Kommentare

Im zeitigen Frühjahr bringt unser gesuchtes Hahnenfußgewächs Farbe in den noch blätterlosen Frühlingswald. Blauviolett leuchten die 2-3cm großen Blüten am Boden unserer Laubwälder. Die Pflanze ist eine Charakterart unserer Laubmischwälder. Kalkhaltige Böden und mäßig kontinentales Klima werden von ihr bevorzugt. Oft ist sie vergesellschaftet mit anderen Frühblühern wie z.B. das Buschwindröschen. Die Form ihrer grundständigen dreipappige Blätter regte die Namensgebung an. Die Blüte vergrößert sich während der Blütezeit. Pollenfressende Insekten haben ca. 1 Woche Zeit sich zu bedienen. Nektar verschenkt die Blume aber nicht. Bei Regenwetter neigt sich die Blüte und schließt sich. Leider ist hübsche Pflanze gefährdet. Vielerorts steht sie auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzenarten. Ausgraben oder Pflücken verbieten sich daher. Man kann sie aber als Zierpflanze im Garten anpflanzen. 

Da hübsch und giftig, war das Hahnenfußgewächs früher eine beliebte Heilpflanze. Alle Pflanzenteile enthalten das hautreizende Gift Protoanemonin und noch ein paar andere schützende Stoffe.  

Welchen Frühblüher suchen wir?

(H.J. Ferenz)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Sie liebt mich, sie liebt mich nicht“) Strauchmargarite, Argyranthemum fruteszens

Gut, wir geben es gerne zu: die Pflanze zu bestimmen, war nicht so ganz einfach, zu vage war die Beschreibung. Dass ein Korbblüter gesucht war, war schon klar, und Einbeck als auch Gork vom Ork schossen sich auf Chrysanthemen ein, letzterer hatte auch noch eine Art anzubieten: Chrysanthemum paludosum, die Zwergwucherblume. Dann kamen wir vom Thema ab, schwärmten aus nach Italien, redeten über Pizza, weil: ja mit der Pizza Margharita hat unsere Pflanze sehr indirekt auch etwas zu tun. „Margaritis“, ein persisch griechisches Lehnwort, bedeutet „Perle“, und so kam die schöne Margarite als auch Mädchen Margarete zu ihrem Namen. Bis hin zur Margarine. Sie erhielt ihren Namen von einer Gruppe von Fettsäuren, bei den man im 18. Jahrhundert bemerkte, dass sie „perlenförmig“ erstarren. Und die Pizza? die soll erstmals am 11. Juni 1889 in Neapel vom Pizzaiolo Raffaele Esposito von der Pizzeria Brandi hergestellt worden sein, der beauftragt worden sein soll, König Umberto I. und seiner Frau Margherita eine Pizza zu servieren. Und es gibt in Italien auch die „Piazza Margherita“, wie man sieht, sogar mehrfach.

Leider suchten wir aber gar nicht nach Margeriten. Sie gehören zur Gattung „Leukanthemum“ innerhalb der Familie der Kreuzblüter. Leukós ist griechisch und bedeutet „weiß‘ und  „ánthos“ Blüte.  Dann klappern wir mal die anderen Gattungen unter den Kreuzblütern ab. Unsere große, beliebte Topfpflanze, die so aussieht, wie buschförmige Margariten,  findet sich allerdings auch nicht unter den „Chrysanthemen“ (griechisch also: „Goldblumen“), sondern – bleiben wir bei den Edelmetallen: Sie gehört zur Gattung Argyranthemum („Silberblumen“). Die Gattung stammt von den Kanarischen Inseln, und die beliebte Topfpflanze „Argyranthemum frutesces“, wörtlich übersetzt: „strauchige Silberblume“ nennt man im Volksmund: Strauchmargarite.

 

Lust auf mehr Pflanzen? alle vergangene Wochenpflanzen findet Ihr hier in unserem Archiv.

Archiv: alle „Pflanzen der Woche“ von 2016-2020

 

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