Pflanze der Woche: Duftende Blütenpracht mitten im Winter

25. März 2019 | Bild der Woche | 3 Kommentare

Die Rätselpflanze ist eine wunderschöne Winterpflanze. Sie gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Die 100 bis 200 Arten sind größtenteils in den gemäßigten bis subtropischen Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet. Sorten einiger Arten und Hybriden werden bei uns als Zierpflanzen in Parkanlagen und Gärten verwendet. Wenn sich zum Ende des Jahres fast alle anderen Pflanzen zurückziehen, um für das neue Jahr Kraft zu sammeln, beginnt sie damit unzählige, schirmrispenförmige Knospen auszubilden, die sich am Ende der Zweige befinden, und blüht bis in den März. Die kleinen Blüten strahlen facettenreich von Weiß, über Hellrosa bis in ein kraftvolles Pink hinein. Ihr intensiver Duft mit Vanille- und Nelkennoten verströmt einen Hauch von Frühling und ihr Nektar ist nach dem kalten Winter Nahrungsquelle für die ersten Insekten. Die Pflanze ist ein dichtbuschiger Strauch, der bis zu 3 Meter Höhe erreichen kann. Die grünen Blätter färben sich im Herbst rot, bevor sie dann kurz vor der Blüte abgeworfen werden. Da zu dieser frühen Blütezeit kaum Bestäuber unterwegs sind, gedeihen nur selten kleine, dunkelblaue oder rötliche Steinfrüchte. Ein sowjetischer Film von 1974 mit dem Titel Kalina Krassnaja (Калина красная) spielt mit der Bedeutung dieser Pflanze in der russischen Mythologie. Der Grund dürfte in der Herzform des Fruchtkerns liegen. Die eigentlich giftigen Früchte werden traditionell nach dem ersten Frost zu einem gut riechenden Gelee als Brotaufstrich oder Teezugabe verkocht. Für den Familiengarten ist diese Pflanze aber leider wenig geeignet, denn für den Menschen sind sowohl rohe Früchte als auch Blätter und Rinde giftig. Nachgewiesen wurden Cumarine und Diterpene.

(Hans Ferenz)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Kleeblüte, unscharf und unpünktlich“):  Lärche, Larix decidua)

Lesen – Wissen – Antworten: ManuMaus fackelte nicht lang und schon gab es keinen Faden mehr, der weitergesponnen und irgendwann abgebissen werden konnte. Ja, es war die Europäische Lerche gesucht. Zum Trost für die Lokalpatrioten kann auch auf die Heide als Verbreitungsgebiet verwiesen werden. Aktuell sollten die nadelfreien Nadelbäume auch noch recht deutlich hervorstechen.

Das Stichwort Blümchensex ist hier ganz gut geeignet, ein paar Zeilen zu füllen. Je nach Standort vergehen 15 – 40 Jahre bis die Lärche die nötige „Reife“ erreicht hat und ist botanisch als einhäusig zweigeschlechtlich einzuordnen. In unserem Bild haben wir eine weibliche Blüte. Für das Ausreifen der Zapfen/Samen lässt sich die Lärche dann wieder ordentlich Zeit – ein Jahr. Die Zapfen selbst bleiben dann noch ein paar Jahre am Bau und lassen sich mit dem Fliegenlassen der Samen auch unter Umständen zwei, drei Jahre Zeit. Ach ja, und der Wind ist auch vorher schon wichtig – für die Windbestäubung.
Mit so einem geruhsamen Lebensstil kann die Lärche dann auch gut und gerne 600 – 1000 Jahre alt werden und muss Höhen bis 2500 m nicht fürchten. Im Nutzwald gilt die Hiebreife mit 100 – 140 Jahren erreicht und das Lärchenholz ist mit Blick auf die heimischen Nadelbäume das hochwertigste.
Lärchensalbe wäre vielleicht auch noch ein lohnendes Stichwort, allerdings fehlen dem Autor eigene Erfahrungen zu dem Thema. (F.H.)

Weiblicher Fruchtansatz („Blüte“) eines Lärchenzapfens (Wikipedia)

 

 

 

 

 

 

 

 

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