Im zeitigen Frühjahr, wenn die Bäume noch kein Laub tragen, bedeckt die gesellig wachsende Pflanze große Waldflächen mit einem weißen Blütenteppich. Das Verbreitungsgebiet umfasst das westliche und mittlere Europa sowie Teile Asiens. Sie ist eine Charakterart der Buchen- und sommergrünen Eichenwälder Europas. Der Frühjahrsblüher ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Volkstümlich wird diese Pflanzenart manchmal auch als Hexenblume bezeichnet.
Die ausdauernde, frühjahrsgrüne krautige Pflanze, die 11 bis 25 Zentimeter hochwachsen kann, entwickelt sich aus einem Speicher- und Überdauerungsorgan, einem unterirdischen, etwa 30 Zentimeter langen, kriechenden Rhizom. Zur Blütezeit zwischen März und April/Mai fehlen grundständige Blätter. Im oberen Stängeldrittel befinden sich in einem Quirl angeordnet, Hochblätter Sie schützen die Blütenknospe. Gewöhnlich entwickelt sich nur eine Blüte pro Pflanze. Die leuchtende Weißfärbung der Blüten wird durch Totalreflexion des Lichts an den Grenzflächen zwischen den Zellen und den lufterfüllten Zellzwischenräumen hervorgerufen. Bestäuber sind verschiedene Insekten. Für die Blütenbesucher ist die starke UV-Absorption zur Blütenfindung wichtig. Die Blüten sind nachts und bei kühler Witterung aufgrund von Wachstumsbewegungen verschlossen. Dabei wächst die Außenseite des Blütenblatts bei niedrigen Temperaturen schneller als die Oberseite.
Die Pflanze ist in allen Teilen giftig. Hauptwirkstoff ist das Protoanemonin. Daneben findet man Anemonol und weitere unbekannte Giftstoffe. Aber man muss schon größere Mengen der frischen Pflanze verzehren bis sich Krämpfe, Kreislaufkollaps und Atemlähmung einstellen. Der Pflanzensaft kann auf der Haut Entzündungen verursachen. In der Volksheilkunde fand die Pflanze verschiedene Anwendung. Die Römer fädelten die Blüten zu Halsketten auf, die sie dann zur Abwehr von Krankheiten trugen. Sibirische Jäger sollen früher ihre Pfeile mit dem Saft der Pflanze imprägniert haben.
Welchen Frühblüher suchen wir?
(Hans Ferenz)
Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Oldiedisko“): Die Efeutute, Epipremnum aureum
Diesmal war die Efeutute gesucht. Der Antwort von Einbeck ist nichts hinzuzufügen – der Siegpunkt geht an ihn. Darauf ein Einbecker.
(F.H.)
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2 comments on “Pflanze der Woche: Blütenteppich im Frühlingswald”
dank des alten heimatkundewissens habe ich das buschwindröschen gleich erkannt. da aber die bezeichnende rosafärbung auf der untetseite nicht beschrieben ist, habe ich mich doch bei wikipedia versichern wollen.
Das Buschwindröschen bzw. Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)