In `nem Supermarkt abends halb acht …

16. März 2020 | Bild der Woche | Ein Kommentar

Dieser Tage war unser Georg im Supermarkt (und nicht mit Hans A. auf der Reeperbahn). Es war kurz vor Ladenschluss und zumindest die Regale für Nudeln und Dosensuppen waren recht leer. Dagegen war der Regalbereich einer Heilpflanze der „2000-er“ reichlich gefüllt. Er erinnerte sich, dass in seiner Kindheit die Pflanze als probates Hausmittel bei Schnupfen und Husten galt und dass die „Versorgung“ aus dem Familien-Kleingarten früher häufig über ein halbes Jahr abdeckte. Das Erreichen einer solchen Haltbarkeit setzte perfekte Erntebedingungen und natürlich die Nutzung des jahreszeitlichen Temperaturverlaufes voraus – aber was er heute hier im Regal sah, war ohne „Blech“ bestimmt auch noch mindestens vier Wochen haltbar und er entschloss sich zum Kauf einer handelsüblichen Portion und in unsicheren Zeiten auch wieder den Rohverzehr zu pflegen. Dieser war gegenüber der üblichen Nutzung unserer Pflanze schon eine kleine Herausforderung. Bei der offiziellen Würdigung als Heilpflanze war es mehr um „Herz-Kreislauf“ als um „Nase-Rachen“ gegangen, aber wenn es (oder der Glaube?) früher geholfen hatte, würde es sicher jetzt auch nicht schaden. Er erinnerte sich auch noch, dass ein Teil der Pflanze es im Biologieunterricht auf den Objektträger für das Mikroskop gebracht hatte – waren die Zellkerne damals mit Kopierstift angefärbt worden? Sprachlich fand der Teil auch seinen Niederschlag in einem Scherzrätsel … Wir zeigen hier aber nur ein mikroskopisches Bild und fragen die geschätzte Leserschaft nach der Pflanze. Hat vielleicht auch noch jemand eine/die Scherzfrage parat?

(F.H.)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Scharfes Wiesenkraut mit Spucke“): Wiesenschaumkraut, Cardamine pratensis.

Auflösung der Pflanze der 11.KW:
Gesucht war das Wiesenschaumkraut Cardamine pratensis. Volkstümliche Namen sind Gauchblume, Wilde Kresse, Wasserkraut, Bachkresse, Bettbrunzer, Kuckucksblume. Es gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicacea). Die Blätter sind unpaarig gefiedert; die Blütenfarbe reicht von rosa, violett bis weiß. Man findet sie auf feuchten Wiesen und Gräben oder lichten Wäldern. Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Bitterstoffe, Eisen, Glykoside, Magnesium, Schwefel, Senfölglykoside, Vitamin C. Wiesenschaumkraut wirkt antibakteriell und stoffwechselanregend.
Schaumkraut wird es genannt, weil Schaumzikaden, – das sind kleine Insekten, welche von den Säften der Pflanze leben, – Schaumwolken auf dem Kraut hinterlassen. Außerdem sieht eine Wiese mit blühendem Wiesenschaumkraut aus wie mit Schaum übersprüht.

 

(H.Ferenz)

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Archiv: alle „Pflanzen der Woche“ von 2016-2020

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