I’m blue da ba dee da ba daa: Leuchtendes Blau auf dem Acker

4. Juni 2018 | Bild der Woche | 2 Kommentare

Diese Pflanze wird gesucht. Sie ist selten auf unseren deutschen Äckern geworden.

Leuchtend blau zieht die gesuchte, ca. 30cm hohe Pflanze am Rand von Getreideäckern den Blick auf sich. Die einjährige Pflanze wird bis zu vierzig Zentimeter hoch. Der Stängel ist stark verästelt. Sie hat wechselständige Blätter mit langen, schmalen Zipfeln. Die Blätter sind zwei- bis dreifachgeteilt. In lockeren Trauben stehen die tiefblauvioletten Blüten mit fünf Blütenhüllblättern. Auffällig ist der bis zu 3 Zentimeter lange Blütensporn, dem die Pflanze ihren Namen verdankt. Die Pflanze blüht von Mai bis September. Durch die Unkrautbekämpfung mit Herbiziden, eine effektive Saatgutreinigung und den Verlust von Ackerrändern durch immer größere Ackerschläge ist diese auffällige Pflanze sehr selten geworden. Mit ihr gehören seine Begleiter, wie Sommeradonisröschen oder auch die Kornblume zu den vom Aussterben bedrohten Ackerwildkrautgesellschaften. Wie viele ihrer Verwandten ist diese Ranunculacee leicht giftig. Medizinisch wurde sie eingesetzt, weil man ihr eine harn- und wurmtreibende Wirkung zuschrieb. Sie enthält Anthocyan-Glykoside. In Wein gesotten und den durchgesiegenen Wein getruncken jedesmal ein zimlichen Becher voll und das Morgens und Abends das ist dess Tags zweymal vertreibt den Schmerzen und Wehethumb des Magens, eröffnet die Verstopfung des Miltzs, reiniget die Nieren und Blasen, treibt fort den verstandenen Harn und führet aus Griess, Sand und den Nierenstein, schreibt 1588 Tabernaemontanus über die frühere Heilpflanze. Auch Adamus Lonicerus (1679) empfahl wässrige Extrakte aus ihr gegen allerlei Leiden.

(Hans Ferenz)

Auflösung der letzten Pflanze der Woche: („Schön, aber giftig“) Goldregen (Laburnum anagyroides)

Wer Goldregen beim letzten Pflanzenrätsel geraten hat, lag goldrichtig. Wer mit Kleinkindern zu tun hat, sollte um die Giftigkeit dieser goldigen Pflanze wissen. Unsere liebe Elfriede war da schnell, kurz gegoogelt, vielleicht hat sie einfach nach dem giftige Inhaltsstoff Cytisin gesucht. So einfach geht das manchmal.

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