„Halle-Foto der Woche“: Universitätslöwen

17. Oktober 2016 | Bild der Woche | 3 Kommentare

Die zwei guuniversitaetsloewenßeisernen Löwen vor dem Hauptauditoriengebäude der halleschen Martin-Luther-Universität sind nach einem Modell des bekannten deutschen Bildhauers Johann Gottfried Schadow (1764 – 1850) gearbeitet. Schadow, Hauptvertreter des deutschen Klassizismus, vereinte vor allem in seinen Porträtbüsten realistische Lebendigkeit mit klassischem Ebenmaß. Seine Hauptwerke sind die Quadriga auf dem Brandenburger Tor und die anmutige Marmorgruppe der Prinzessinnen Luise und Friederike von Preußen.

Die beiden Löwenfiguren schmückten früher den halleschen Marktbrunnen. Hier sah sie Heinrich Heine (1797 – 1856) und in einem Spottgedicht schrieb er 1823:

„Zu Halle auf dem Markt,

Da stehn zwei große Löwen.

Ei, du hallischer Löwentrotz,

Wie hat man dich gezähmet!“

(… Die Burschenschaft und die Landsmannschaft,

Die haben dort Platz zum Beten.),

womit er die geistig-politischen Zustände in Deutschland und an der damaligen Halleschen Universität Fridericiana anprangerte. Doch Ironie des Schicksals: seit 1868 bewachen die zwei Löwen das Universitätsgebäude und gaben ihm den volkstümlichen Namen „Löwengebäude“. 1993 restauriert, erstrahlen sie wieder in harmonischer Einheit.

Übrigens besagt ein studentischer Aberglaube aus dem 19. Jahrhundert, dass, wer sich vor einer Prüfung auf einen der Löwen setzt, anschließend durchrasselt.

manfred18

 

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