„Halle-Foto der Woche“: Jahn-Höhle

7. Januar 2017 | Bild der Woche | Keine Kommentare

Am Fuße der Klausberge, unmittelbar an der Saale, findet der interessierte Spaziergänger die Jahnhöhle. Der Weg zu ihr führt über eine jahn-hoehlekleine Steintreppe. Hier soll sich der „Turnvater“ und Begründer der bürgerlichen Turnbewegung Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852) während seiner halleschen Studentenzeit (1796 – 1800) mehrfach verborgen haben.

In Halle studierte Jahn Theologie, Geschichte und Philologie und angeblich ging ihm das sauf- und rauflustige Studentenleben in der Saalestadt auf den Geist, deshalb quartierte er sich für einige Zeit in dem Saaleversteck ein. Außerdem gab es Auseinandersetzungen mit studentischen Landsmannschaften und so verließ er Halle 1800.

Später setzte er sich für die Körper-Ertüchtigung ein und erstrebte über den Turnunterricht die Erziehung zum Patriotismus. 1811 schuf er den ersten Turnplatz auf der Hasenheide bei Berlin und beteiligte sich 1813 im Freikorps Lützow aktiv am Kampf gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Nach den Befreiungskriegen wurde Jahn wegen seines Kampfes für nationale Einheit verfolgt, eingekerkert und unter Polizeiaufsicht gestellt. 1848 war er Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Doch mit seinen stark deutsch-tümelnden Ansichten geriet er in Konflikt mit den Ideen der Revolution 1848/49 und der preußischen Staatsmacht. Friedrich Ludwig Jahn starb 1852 im benachbarten Freyburg (Unstrut).

friedrich-ludwig-jahn Seit 1878 ziert eine eiserne Gedenktafel mit dem Porträt des Turnvaters sowie den vier „Turner-F’s“ (frisch, fromm, fröhlich, frei) den Eingang der Höhle, die zu Jahn’s Zeiten größer war. Ein Teil fiel jedoch später der Saaleverbreiterung an dieser Stelle zum Opfer.

manfred18

 

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