„Halle-Foto der Woche“: Böllberger Kirche

24. Oktober 2016 | Bild der Woche | Keine Kommentare

Böllberg war eiboellberger-kirchen am Ufer der Saale gelegenes slawisches Fischerdorf, das bereits im späten 12. Jahrhundert eine Kirche besaß, die dem Heiligen Nikolaus, dem Patron der Fischer und Helfer bei Hochwasser, geweiht war. 1307 wird sie als selbstständige Pfarrkirche von der Kirche in Glaucha abgetrennt.

Autofahrer, die heute auf dem mehrspurigen Böllberger Weg unterwegs sind, bemerken selten das schlichte Kirchlein am Straßenrand, dabei zählt die Böllberger Kirche St. Nikolaus zu den beeindruckendsten Dorfkirchen in Sachsen-Anhalt und ist Bestandteil der „Straße der Romanik“. Die Kirche in Bruchsteinbauweise ist ein kleiner romanischer Saal mit halbrunder Apsis und ehemals winzigen, hochliegenden Fenstern. Im Laufe ihrer Geschichte hat sie wenig Veränderungen erfahren, bis auf die Vergrößerung der Fenster im Barock. Auch das Innere der Kirche entspricht noch immer dem Geist der Romanik. Bemerkenswert ist hier vor allem die farbig gefasste Balkendecke mit der teilweise gut erhaltenen Schablonenmalerei. Der wuchtige Taufstein ist aus dem 12. Jahrhundert, während der barocke Altar, die Kanzel und das Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert stammen.

1974/75 erfolgte eine umfassende Restaurierung der Kirche und 1982 erhielt das turmlose Kirchlein in einiger Entfernung einen Campanile, ebenfalls in traditionellem Bruchsteinmauerwerk. Dieser schalenförmige Glockenturm nach einem Entwurf des halleschen Architekten Falk Naumann erhöht seitdem die Aufmerksamkeit der Vorbeigehenden.

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