Gras

24. August 2020 | Bild der Woche | 4 Kommentare

Gras?

Na, wer denkt (nicht?) bei Gras und Schnee an Sommerwiese und weiße Weihnachten (Keine Angst, wir fragen nicht wirklich danach.)?

Aber woran mag die geschätzte Raterschaft beim Anblick dieser Blüten(stände) denken – die sehen schon ein bisschen nach Sommerwiese aus, oder? Unsere gesuchte Pflanze kommt aber eher im palmenartigen Outfit daher. Umgangssprachlich wird ihr meist der Gattungsnamen im Singular zugeschoben und das erfolgt häufig auch noch verfälscht. Die Münzen dienen neben der größenmäßigen Einordnung der Blüten als Hinweis auf die Kulturkosten. Ein gut bepflanzter 18-cm-Topf braucht am Tag ca. 1 Liter Wasser. Gegen „nasse Füße“ hat unsere Pflanze nichts. Trockene Luft oder Heizungsnähe im Winter mag sie nicht. Mal sehen, vielleicht machen sie und ihre Schwester im Nachbartopf dieses Jahr den elektrischen Luftbefeuchter überflüssig. Na, woran haben Sie gedacht?

F. H.

Auflösung der letzten Pflanze der Woche („Pflanze mit Hut“): Physalis peruviana

Gesucht war Physalis peruviana . Ihren Namen Andenbeere hat das Obst aufgrund seiner Herkunft – der Andenregion in Peru und Chile – erhalten. Eine weitere Bezeichnung lautet Kapstachelbeere, weil sie erfolgreich in der Kapregion kultiviert wird. Man findet sie inzwischen bei uns vielfach in den Obstgeschäften.

Die Verwendung des Namens Physalis ist bereits aus Werken von Dioscurides belegt. Der Begriff leitet sich vom griechischen physa („Blase“) ab. Der Name Judenkirsche leitet sich von der Form des umgebenden Lampions (des Blütenkelchs) ab, der in seiner Form und Farbe den nach diversen Kleiderordnungen für Juden vorgeschriebenen Hüten gleicht, die sich wiederum von der phrygischen Mütze ableiten lassen. Vorgeschrieben waren diese Hüte seit dem Frühmittelalter.

(Hans Ferenz)

Noch viel mehr „Pflanzen der Woche“ gibt es in unserem Archiv, seit 2016

Print Friendly, PDF & Email
4 Kommentare

Kommentar schreiben